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Autokauf: Lohnt sich für Langzeitreisende wie uns auf jeden Fall.
Aber: für die Registrierung braucht man eine feste Adresse, die man angeben
kann. Es reicht auch die Adresse eines Freundes, der aber evtl ein entsprechendes
Schreiben verfasst, dass man dort zu erreichen ist. Dort werden z.B. Strafzettel
hingeschickt.
Auto-Verkauf: Ist nicht so einfach wie kaufen. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten
mit der Bürokratie und dem Timing. Falls ihr ein Auto in Victoria kauft:
Nicht mit der Info abspeisen lassen, daß das alles elektronisch geht,
und man kein Papier braucht. Gilt nur innerhalb Victorias! Wenn man das Auto
woanders, z.B. in Queensland verkauft, braucht man fast immer die Registrierungsbestätigung
(Certificate of Registration) in Papierform. Kann man sich auch später
beschaffen, aber der Postweg dauert EWIG! Also am besten gleich zur Straßenverkehrsbehörde
(Vicroads) gehen, und sich einen Ausdruck beschaffen.
Für den Verkauf an privat braucht man in manchen Bundesstaaten (QLD,NSW,VIC,..)ein
Roadworthy Certificate, so eine Art Mini-TÜV. Das machen viele Werkstätten
(S. Yellow Pages), kostet ca 60$.
Die Bezahlung erfolget am besten gegen einen Bankscheck. Dieser muß von
der Bank abgezeichnet sein, daß er gedeckt ist, und ist dann so gut wie
Bargeld. Im Zweifelsfall lieber zusammen mit dem Käufer auf die Bank gehen
und sich alles erklären lassen. Noch eine Schwierigkeit: Wenn man kein
australisches Konto hat, kann man einen Bankscheck nicht einlösen. Wir
haben das Konto von Freunden benutzt, die dann das Geld nach Deutschland überweisen,
aber bei diesen Beträgen müssen es schon sehr gute Freunde oder Verwandte
sein, denen man 100% vertrauen kann.
Viel Zeit für den Verkauf einplanen, falls man privat verkaufen will. Dann
den richtigen Preis ermitteln. Am besten vorher mal ein paar Autohändler
abklappern, was die für das Auto geben würden. Die Autohändler
zahlen sehr wenig, da kann man für den Privatverkauf 10-20% draufschlagen.
Man braucht auch noch Spielraum zum handeln. Dann in den Internetforen z.B.
www.drive.com.au oder www.redbook.com.au nachschauen, wie der Preis bei anderen
ist. Wir hatten dern Preis erst zu hoch, mit dem Ergebnis, daß überhaupt
kein Anruf auf unsere Anzeige kam. Wir hatten Anzeigen im Tradingpost (Zeitung
und Internet ca.100$) und bei drive.com.au (nur Internet, 10$) und exploroz.com.au
(nur für 4WD und Campingsachen, 0$) geschaltet.
Wenn das Auto noch in höheren Preisregionen ist, ist es eine gute Idee,
es von einem professionellen Autoputzer (car detailer) gründlich putzen
und den Lack aufpolieren zu lassen.
Autofahren: An das Fahren auf der linken Straßenseite gewöhnt
man sich schnell, sofern man ein Rechtslenker-Auto von hier hat. Einfache Grundregel:
der Fahrer sitzt in der Straßenmitte, dann kann nichts passieren.
Außer in den Großstädten ist das Autofahren in Australien total
stressfrei, die größere Gefahr ist eher die Langeweile auf großen
Strecken.
Auto-Versicherung: Wir hatten eine Vollkasko-Versicherung mit zusätzlicher
Deckung von 10Mio für die Haftpflicht abgeschlossen. Das hat für dieses
große Auto nur 600$ pro Jahr gekostet. Das braucht man, denn oft sind
die Verkehrsteilnehmer hier nur unzureichend versichert, dann übernimmt
die eigene Versicherung bis zur Klärung. Wenn man sich andererseits vorstellt,
daß man selbst einen Unfall mit einem der Treibstoff-Roadtrains mit 4
Anhängern verursachen könnte, sind 10Mio Haftpflicht nicht zu wenig!
Australien- Forum für deutschsprachige Reisende: Australien-Info.de
Australien: Fakten und Zahlen: Wikipedia - Eintrag zu Australien
B
Bank: Ein Bankkonto in Australien ist eine gute Idee, wenn man nach
dem Autokauf schnell losfahren will. Wenn das Geld von Deutschland transferiert
wird, dauert es ca. eine Woche, bis das Geld überwiesen ist und man sein
Auto bekommt. Wers nicht so eilig hat, kann es machen wie wir:
Wir haben ein Konto bei der Deutschen Bank. Mit der Bankkarte kann man an jedem
Geldautomaten der WestPac-Bank ohne zusätzliche Gebühren zum Geldmarktkurs
Bargeld abheben. Nur für größere Beträge wie das Auto muss
man mit telegrafischem Geldtransfer arbeiten (und die Zeitverzögerung von
einer Woche in Kauf nehmen).
Im Nachhinein hätte ich doch besser ein Konto in Australien eröffnet.
Das wäre vor allem für den Verkauf von Auto und Camper besser gewesen.
Wenn man nichts zu verkaufen hat, reicht Bankkarte und Kreditkarte völlig
aus.
D
Entfernungen: Die meisten Reisenden unterschätzen die für
europäische Verhältnisse riesigen Entfernungen, besonders in Westaustralien
und im Zentrum. Wenn man z.B. die Nullarbor Ebene von Südaustralien nach
Westaustralien überquert, kommt zwischen Ceduna und Norseman auf 1200km
keine Stadt, nur einige Roadhouses (Tankstellen, meist mit Laden und Motel/Camping).
Es ist eine gute Idee, den Tankanzeiger im Auge zu behalten, und rechtzeitig
nachzutanken.
F
Fahren auf unbefestigten Straßen: Nachdem
wir ca. 5000km auf unbefestigten Straßen unterschiedlicher Beschaffenheit
zurückgelegt haben, hier ein paar Tipps aus eigener Erfahrung:
- Reifendruck: Nach einigen Experimenten und vielen Diskussionen mit
anderen Reisenden, empfehle ich, auf unbefestigten Pisten mit 80% des empfohlenen
Reifendrucks zu fahren. Damit gibts weniger platte Reifen (mein subjektiver
Eindruck) und es ist auf jeden Fall komfortabler, weil die Reifen die Unebenheiten
der Straße besser schlucken.
Auf Sand heißte es, den Reifendruck extrem abzusenken, auf 50% oder weniger,
so daß die Aufstandsfläche der Reifen viel größer wird.
Achtung! Wenn die Piste wieder fester wird und man schneller fahren will, müssen
die Reifen wieder aufgepumpt werden, sonst laufen sie heiß!
- Geschwindigkeit: Solange es geradeaus geht, und die Straße gut
einsehbar ist, kann man oft bis 80km/h fahren. Bei starkem Waschbrett fährt
das Auto ruhiger, wenn man schneller fährt, denn die Reifen springen von
Spitze zu Spitze, während bei langsamer Geschwindigkeit das Rad in jedes
Tal fällt. Das ist auf langen Strecken eine starke Belastung für Auto
und Passagiere. Sonst gilt das gleiche wie beim Fahren auf Schnee: Vorausschauend
fahren, da langer Bremsweg, keine heftigen Lenkbewegungen, in Kurven und an
unübersichtlichen Stellen langsam fahren.
- Allradantrieb: Hatte ich auch auf unbefestigten Straßen meist
ausgeschaltet, er wird eigentlich nur bei Wasserdurchfahrten, sandigen Abschnitten
und extrem steilen Stellen gebraucht. Bei eingeschaltetem 4WD verbraucht das
Auto deutlich mehr.
- Freilaufnaben: (freewheeling hubs): Diese dienen dazu, daß die
Vorderachse im Hinterradbetrieb nicht (von den Vorderrädern angetrieben)
mitläuft, denn die Trennung der Vorderachse mit dem 4WD Ganghebel passiert
erst im Getriebe. Es spart Treibstoff, wenn die Hubs im 2WD Betrieb auf "Free"
stehen. Damit der 4WD funktioniert, müssen die Naben jedoch verriegelt
werden, "Locked". Wenn also der Allradantrieb wahrscheinlich gebraucht
wird, dann stellt man die Naben auf "Locked" und kann dann bei Bedarf
jederzeit den Allradantrieb mit dem 4WD-Ganghebel zuschalten.
- Wasserdurchfahrten: Erste Grundregel: langsam fahren! Oft sind selbst
bei mit Beton befestigten Wasserdurchfahrten Schlaglöcher im schlammigen
Wasser verborgen. Theoretisch wird empfohlen, vorher die Wasserdurchfahrt zu
durchwaten, auf der Spur des einen Reifens hin und auf der anderen zurück.
Da aber die meisten unserer Durchfahrten durch krokodilverseuchte Flüsse
in den Kimberleys gingen, habe ich das lieber gelassen. Es fahren dort doch
so viele Autos, daß es unwahrscheinlich ist, dass tiefe Fallen im Wasser
lauern. Wer unsicher ist, kann warten, bis ein anderes Auto die Querung macht,
und in dessen Spuren fahren. Bei kritischen Querungen mit tiefem Wasser bin
ich meist mit eingeschalteter Geländeuntersetzung (4wd Low) im 2. Gang
des normalen Getriebes gefahren. Wenns dann Probleme gibt, kann man immer noch
in den 1. Gang zurückschalten und damit extrem langsam weiterkriechen.
Meistens reicht jedoch der normale 4WD (4WD High) und erster Gang.
- Staub: Jedes Auto zieht eine Staubfahne hinter sich her, die je nach
Windrichtung die Sicht auf die Straße nehmen kann. Da jederzeit unangenehme
Überraschungen in Form von Schlaglöchern, Rinnen oder scharfkantigen
Reifenkiller-Steinen auf der Straße lauern können, heißt es
dann, extrem langsam zu fahren. Sollte ein Truck oder Roadtrain entgegen kommen,
sucht man sich am besten rechtzeitig einen Platz, wo man am äußersten
linken Straßenrand anhalten kann, um ein paar Minuten zu warten, bis sich
die gigantische Staubwolke verzogen hat.
H
IPod: Fast überlebenswichtig, um auf den langen Strecken nicht einzuschlafen. Der Radioempfang ist ziemlich begrenzt, und wenn man mal einen Sender reinbekommt, läuft die Hälfte der Zeit Werbung, die mindestens genauso nervt wie bei uns.
J
Kurioses:
Gift Shop: Hier gibts kein Gift, sondern Geschenke!
OP-Shop: Ist keine Selbstbedienungs-Chirurgie, sondern hier kann man Gebrauchtes kaufen.
Erhält man eine Einladung zum Tea, so ist damit nicht der Nachmittagskaffee, sondern das Abendessen gemeint.
L
N
P
R
Restaurants: Tipps siehe hier
T
V
Visum: Link zur Australischen Botschaft in Berlin: Download Visumantrag
X
Z