Tagebuch

Nov 05

Tag
Ort
Breite S
Länge O
1-3
Barrosa Valley Tanunda
34° 31.831'
138° 57.136'

Die Fahrt von Swan Reach nach Tanunda ist nur ein Katzensprung, aber wenn man schon in der Gegend ist, muss man eigentlich ins Barossa Valley, auch hier gibt es sehr gute Weine, besonders Shiraz. In Tanunda, das wissen wir von zuhause, dass es auch hier Brezeln gibt, auch diese Bäckerei wird ausprobiert, wir sind aber beide der gleichen Meinung, dass die Brezeln von Mt. Barker besser sind, ja man wird verwöhnt und wählerisch. Hier gibt es neben den Winzereien noch einige kleine Nationalforests, in denen man wunderbar wandern kann, so beschließen wir einige Tage hier zu verbringen, da man neben den Weinproben noch was anderes machen kann. Die Landschaft hier ist weitläufiger und es gibt große Anbauflächen mit Reben. Am 1. November gibts in Melbourne ein großes Pferderennen den Melbourne Cup, und ganz Australien ist im Wettfieber. Das Ereignis lassen wir uns nicht entgehen, in einer Kneipe in der Stadt sind Fernseher aufgestellt und es gibt was zu trinken - wir finden noch einen Platz bei netten Leuten aus Tanunda und das Rennen ist sehr spannend. ( Als 1. lief der Sieger vom letzten und vorletzten Jahr ein, der kommt aus Port Lincoln in Südaustralien). Die ganze Kneipe war am Durchdrehen.
Die Weine im Barossa sind wieder ganz anders als im McLaren Vale, von wegen es gibt den Shiraz, ganz interessant ist es wenn man mehrere Jahrgänge nebeneinander probieren kann. -S-

Chateau Tanunda
Känguruhs im
Kaiser Stuhl Conservation Park
Barossa Valley Paorama
(500kB!)

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
4
Middle Beach
34° ?'
138° ?'

Nachdem wir einen Tag länger als geplant im Barossa geblieben sind, damit das Zelt abtrocknet (ihr habts erraten, es hat wieder mal geregnet) ist jetzt schönes Wetter, und wir fahren an die Küste nördlich von Adelaide, um mal wieder das Meer zu sehen. Leider verbirgt sich dieses hier hinter 2km Mangrovensumpf. Die Hauptattraktion hier ist "Crabbing", mit einem Rechen nach Krabben buddeln. Ich probiere das auch, und wate fast 2 km einen Kanal hinaus, bis ans offene Meer. Dieses ist hier extrem flach, es ist aber trotzdem empfehlenswert, zurück zu sein, wenn die Flut kommt! Ich fange auch tatsächlich ein paar Krabben, aber die sind alle zu klein für den Kochtopf. Den Abend verbringen wir im Zelt, denn der Mangrovensumpf ist die Heimat unzähliger Mozzies. Der Sonnenuntergang hat mich 3 Stiche gekostet!

Auf dem Weg zum "Crabbing"
Sumpfiger Sonnenuntergang

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
5-6
Adelaide West Beach
34° 56.976'
138° 30.241'

Am Samstag fahren wir wieder nach Adelaide, diesmal an einen Campingplatz direkt am Strand in West Beach. Endlich können wir mal baden und einfach den Blick aufs Meer genießen. Sonntags fahren wir zuerst nach Torrens Island, wo in malerischer Umgebung (Kraftwerk und Fischereihafen) ein Obst und Gemüsemarkt ist. Nach dem Einkauf besuchen wir das Railway Museum in Port Adelaide, ein Muß für jeden Eisenbahnfan. In der Nacht weckt uns ein Sturm, das Zelt knattert so laut, daß an Schlaf nicht zu denken ist. Aber es hält, obwohl ich einmal raus muß, um einen herausgerissenen Hering neu einzuschlagen. -K-

West Beach
West Beach
Torrens Island Market
Railway Museum

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
7-8
Clare Valley
33° 51.961'
138° 37.245'

Heute gehts früh raus, wir müssen den Camper gepackt haben und um 8:00 am Flughafen sein, um Dirk abzuholen. Nach einem kurzen zugigen Espresso am Campingplatz (Nachwirkungen des Sturms in der Nacht), bringen wir Dirk zu seinem ersten Meeting in Adelaide. Wir verbringen den Morgen mit der Suche nach Ersatzteilen für den Camper, und nachmittags fahren wir zusammen mit Dirk nach Clare, ca.140km nördlich von Adelaide. Am Dienstag besuchen wir morgens die Jim Barry Winery, ein Familienbetrieb, wo uns fast alle Weine geschmeckt haben. -K-

Besuch aus Deutschland
Clare Valley

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
9-12
Victor Harbour - Waitpinga Beach
35° 37.694'
138° 30.071'

Nachdem wir Dirk wieder in Adelaide abgesetzt haben, bessert sich auch sofort das Wetter. Wir fahren an die Südküste der Flerieu-Halbinsel nach Victor Harbour. Dort gibt es etwas abseits den Waitpinga Beach, einen wunderschönen Strand mit starker Brandung. Baden ist also nichts, aber man kann einige schöne Wanderungen machen. Mittwoch und Donnerstag sind wir sogar alleine auf dem Campingplatz. Von hier aus machen wir am Freitag einen Ausflug nach Goolwa an der Mündung des Murray. Hier war früher Endstation für die Dampfschiffe auf dem Murray, denn die Mündung des Murray ins Meer ist durch tückische Sandbänke unbefahrbar. Von hier ging die Fracht mit der ersten Eisenbahn Australiens nach Victor Harbour, wo sie auf Seeschiffe umgeladen wurde. -K-

Waitpinga Beach
Im Beutel
Murraydampfer in Goolwa

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
13-14
Naracoorte - Coonawarra
37° 02.567'
140° 48.112'

Wir fahren heute weiter, die Südküste entlang nach Osten, um den riesigen See an der Murraymündung (Lake Alexandrina) herum. Um die Mittagszeit sind wir in Kingston, welches für seine Hummer berühmt ist. Wir kaufen im Takeaway jeder, einen halben Hummer und Pommes zusammen für umgerechnet 20 Euro. Dieses Mittagessen verzehren wir mit Genuß auf dem Picknickbänkle an der Mole. Danach gehts landeinwärts, nach Naracoorte. Am Montag Morgen machen wir eine Tour in einer der vielen Tropfsteinhöhlen dort. In der Victoria Cave wurden unzählige Fossilien gefunden, auf der lohnenswerten Tour wird alles prima erklärt. Nachmittags gehen wir zur Weinprobe in einige der guten Weingüter im 30km südlich gelegenen Coonawara. Dieses ist berühmt für den besten Cabernet Sauvignon Australiens. Näheres zu den von uns getesteten Weingütern hier unter "Wein".-K-

In den Naracoorte Caves
Fossil eines ausgestorbenen Känguruhs
Die Beute

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
15
Mount Eccles National Park
38° 03.449'
141° 55.424'

Es geht weiter nach Südosten, in einen kleinen Nationalpark gerade über der Grenze nach Victoria. Er besteht aus einem alten Vulkan, in dessen Krater sich ein See gebildet hat. Die Hauptattraktion ist jedoch, dass man hier fast sicher Koalas in freier Wildbahn zu sehen bekommt. Und tatsächlich spürt Ranger Sonja zwei der Kerlchen auf, wie sie hoch in den Eukalyptusbäumen in ihrer Astgabel hocken. Am Campingplatz darf man endlich mal wieder ein offenes Feuer machen, also wird gegrillt, und Sonja macht ihren ersten Brotbackversuch im Campoven. Aber wir haben das mit der Temperatur noch nicht so im Griff, und so gilt für das Brot die Entschuldigung vom alten Nübel Beck in Renfrizhausen: "kommt direkt aus Afrika". Aber nach Abkratzen der Kohleschicht schmeckts einigermassen.-K-

Koala bei Tätigkeit 1: Fressen
Koala bei Tätigkeit 2: Schlafen

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
16-17
Grampians National Park, Halls Gap
37° 07.695'
142° 31.426'

Vom Mount Eccles fahren wir direkt nach Norden. Nach einiger Zeit erscheinen sie am Horizont: richtige Berge, die Grampians. Es ist ein Mittelgebirge, mit von Nord nach Süd verlaufenden Bergketten, die auf der Westseite flach ansteigen, um auf der Ostseite in steilen Klippen abzufallen. Wir fahren bis nach Halls Gap, dem touristischen Zentrum. Nachmittags machen wir noch eine schöne Wanderung, durch eine malerische Schlucht, den "Grand Canyon" hinauf auf eine der Klippen, zu einem spektakulären Aussichtspunkt, den Pinnacles. Am Donnerstag besteigen wir den Mount Rosea. Es ist eine herrliche Wanderung bei bestem Wetter, zuerst durch hohen Eukalyptuswald, dann zwischen bizarren Felsformationen hinauf zum Gipfel mit tollem Rundumblick. Über eine alte Feuerpiste kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Auf der ganzen Wanderung begegnet uns kein Mensch!.-K-

KH auf dem Pinnacle
Papagei
Sonja auf dem Mount Rosea

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
18-19
Warrnambool
38° 23.664'
142° 28.421'

Es geht zurück an die Küste, nach Warrnambool, hauptsächlich um einzukaufen, die Mails abzuholen und ein bisschen auszuruhen. Es gibt einen schönen Badestrand, aber das Meer ist noch viieeel zu kalt! Also bleibt der Blick aufs Meer und die Klippen. -K-

Das ist nicht der Badestrand!

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
20
Great Ocean Road, Port Campbell
38° 37.066'
142° 59.665'

Heute kommen wir auf die Great Ocean Road. Diese wurde während der Depression in den 30ern als Arbeitsbeschaffung gebaut. Wir fangen gleich am landschaftlich eindrucksvollsten Abschnitt an. Das Meer hat bizarre Formen aus dem Stein der Küste herausgeschnitten. Besonders gut hat uns die Loch Ard Gorge und Umgebung gefallen. Die Schlucht ist nach einem Segelschiff benannt, das hier 1880 gestrandet ist. (im diesem Bereich der australischen Küste liegen über 100 Wracks!) Dann geht es weiter zu den 12 Aposteln, von diesen Felspfeilern sind aber einige schon zusammengefallen, siehe der Felshaufen im Vordergrund auf dem Bild. Hier ist ein unglaublicher Touristenrummel und ein Hubschrauberverkehr wie auf einem Flugzeugträger. Aber es ist halt Sonntag Nachmittag. Am anderen Morgen und 9:00 Uhr können wir den wirklich schönen Ausblick entspannter genießen.-K-

Felspfeiler, Bay of Islands

The Razorback, Loch Ard

Loch Ard Gorge
Einige der "12 Apostel"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
21-22
Great Ocean Road, Cape Otway NP, Blanket Bay
38° 49.658'
143° 34.984'

Nun windet sich die Great Ocean Road weg vom Meer, hinauf in die Otway Ranges. Wir biegen ab Richtung Cape Otway Lighthouse und fahren dann eine Schotterstraße durch den Eukalyptuswald zur Blanket Bay. Wir finden einen einfachen Campingplatz an einer herrlichen Bucht. Es gibt surrealistische Felsformationen und unzählige Muscheln. Im Eukalyptuswald hört man merkwürdige Grunzgeräusche, und wenn man genauer nachschaut, findet man auch die Ursache: Koalas hocken hoch oben in den Astgabeln. Und man darf am Campingplatz endlich mal wieder ein Feuerle machen, also startet Sonja ihren zweiten Versuch mit Brotbacken im Campoven. Das Brot gelingt auch gut, nur wills nicht aus dem Topf! Also das nächste Mal doch etwas Fett rein, irgendwann wird es perfekt! Am zweiten Abend finden sich am Campfire noch zwei Pärchen aus Deutschland/Schweiz ein, alle auch australienverrückt, und so wird es ein langer unterhaltsamer Abend. -K-

Blanket Bay
Bizarre Felsen
Koalas
Essen mit Aussicht
Backen im Campoven

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
23-24
Torquay
38° 20.405'
144° 19.202'

Nach Cape Otway führt die GOR in vielen Kurven direkt an der Steilküste entlang, das ist was für Motorradfahrer! Weil das Wetter nicht ganz so gut ist, bleiben wir nicht wie geplant, in einer der kleinen Städte an der Küste, sondern fahren gleich durch bis zum Ende nach Torquay. Hier ist das Wetter wieder gut, und wir verbringen zwei Tage mit Wäsche waschen, relaxen, am Strand spazieren gehen und den Surfschulen und tollkühnen Fliegern zuschauen.-K-

Surfer beim Abendgebet
Tollkühne Männer in fliegenden Kisten

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
25-28
Dandenong bei Melbourne
38° 02.324'
145° 12.511'

Heute, Freitag, schließt sich die erste Schleife unserer Australienreise, wir kommen zurück nach Melbourne. Wir nehmen einen Campingplatz 30km südlich, in Dandenong, einem größeren Vorort von Melbourne. Es wird so langsam Zeit, die Fähre nach Tasmanien zu buchen, und so gehen wir in ein Reisebüro: Jetzt ist wieder ein Datum festgelegt, am 31. Januar gehen wir in Sydney auf die Fähre und am 27. Februar gehts zurück von Tasmanien nach Melbourne.
Am Samstag sind wir mittags wieder bei Marco und Kate eingeladen. Diesmal ist besseres Wetter als bei unserer Ankunft, und wir können einen kleinen Walk am Strand machen, bevor es wieder ein prima Essen gibt. Wir haben uns eine Menge zu erzählen, und nebenbei bringe ich mit dem neusten Update unserer Homepage Marcos Telefonleitung zum glühen.
Am Sonntag machen wir einen typischen Ausflug, wir fahren nach Mt. Dandenong, dort gibt es erstmal eine schöne Aussicht auf Melbourne, man kann mit dem Auto bis ganz hoch auf den Aussichtspunkt fahren, dann gibts nette kleine Städtle wo man wunderbar in den Geschäften "browsen" kann - es ist die Vorweihnachtszeit, da gibts schöne Krüschtle.
Am Montag fahren wir die Küste nach Süden, da gibts es Strände zum Surfen, zum Baden war es zu kalt und in Sorrento, wir wollten gerade in ein Cafe, da kommt uns Kate (Marcos Frau) mit den Kindern entgegen - die Welt ist doch klein.
-K/S-

Besuch bei Marco und Kate
Blick auf Melbourne vom Mount Dandenong

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
29-2
Wilsons Promontory NP
39° 01.790'
146° 19.199'

Wir beschließen, noch an den südlichen Zipfel von Victoria zu fahren, hier ist ein riesiges Naturschutzgebiet, der größte Teil des Parkes ist nur auf Wanderungen zu erkunden, es gibt keine Strassen dorthin. Wir mieten uns auf dem Campingplatz in Tidal River ein, der hat 500 Stellplätze und man kann sich vorstellen, dass zur Hauptsaison, wenn alle Plätze belegt sind, der einiges los ist - bei uns ist der Platz ca. die Hälfte belegt. Der Campingplatz liegt am Fluss und auch an einem schönen weitläufigen Strand.
Am zweiten Tag, wir kamen erst gegen abend hier an, da Karl-Heinz noch mit dem Auto am Dienstag morgen zur Inspektion musste, machen wir eine schöne Wanderung zur "Squeaky Bay", die heißt so, da der Sand beim drauftreten quietscht. Karl-Heinz wirft sich in das kalte Wasser, mir ist es definitiv zu kalt. Mittags erholen wir uns am Strand.
Am Donnerstag besteigen wir den höchsten Berg hier, den Mount Oberon, es ist richtig warm und bei Anstieg kommen wir ins Schwitzen, aber oben die Aussicht ist fantastisch. Das Meer hat so viele Schattierungen und die kleinen Inseln leuchten weiß aus dem blauen Wasser. Mittags war das Meer so warm, dass sogar ich im Meer gebadet habe - es war erfrischend, aber wenn man mal drin war, konnte man sich einige Zeit dortdrin aufhalten - es hatte ca. 20 Grad.
Am Freitag ziehts zu und es regnet sich ein, da haben wir endlich wieder mal Zeit, die Bilder zu sichten und Tagebuch zu schreiben, und auch mal ein Buch zu lesen.
-S/K-

Normans Beach am Wilsons Prom
Der Tidal River
Felsen am Squeaky Beach
Auf dem Gipfel des Mt Oberon