Tagebuch Namibia 2015

Teil 1: Der Süden

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Tag
Ort
Breite S
Länge O
1
Anreise, Flug Frankfurt-Windhoek
22°34'40.93"
17° 5'25.99"

Start Namibia Reise, die Anreise nach Frankfurt machen wir schon am Vortag, Übernachtung am Frankfurter Flughafen, im Hotel Hilton Garden Inn, liegt direkt über dem Bahnhof. Wir haben gut geschlafen. Wenn man bedenkt, dass das Hotel über einer Bahnstation, zwischen 2 Strassen liegt und Flugzeuge drüber wegdonnern, ist es ein Wunder der Schallisolation! Duschen, um 8 Uhr zum reichhaltigen Frühstücksbuffett. Dann mit unserem Gepäck nur 100 m zum AirRail-Eincheckschalter im Verbindungsgang zum Flughafen. Ohne anstehen konnten wir einchecken und sind unser Gepäck los. Ein kleiner Bummel durch die Einkaufspassage, danach durch die Sicherheitskontrolle. Auch ohne anzustehen, da wir mit Premium Economy den Priority-Kanal nutzen konnten. Der Riesen-Kamerarucksack ist natürlich verdächtig und wird auf Drogen gecheckt.
Den Rest der Zeit bis zum Abflug saßen wir bei McDonalds im Terminal B bei einem Mineralwasser und Flugfeldblick, danach zum Gate und pünktlich eingestiegen und losgeflogen. Premium Economy hat sich wirklich gelohnt, die 15 cm mehr Sitzabstand machen den Unterschied zwischen unbequem und bequem. Die Zeit verging mit Essen (ganz passabel), lesen und Filme gucken. Über Europa war alles bewölkt, über dem Mittelmeer dagegen schön. Die algerische Küste war gut zu sehen und die Küstenregion erstaunlich grün.
Die Sahara war erschreckend, stundenlang nichts zu sehen, außer Sand im gelben Dunst, ab und zu ein paar Felsen. Viel lebensfeindlicher als die australischen Wüsten, wo sich wenigstens noch Gestrüpp hält.
Ankunft 5 Minuten vor der Zeit nach 9.30 Stunden Flugzeit um 19.45 Uhr Ortszeit in Windhoek. Die Immigration ging schnell, das Personal warfreundlich. Unser Gepäck kam einigermaßen schnell, dann noch zum ATM und 2000 N$ geholt (obwohl ich erst am nächsten Tag gecheckt habe, dass es SA-Rand waren. Macht nix, in Namibia gelten beide Währungen.
Transfer nach Windhoek zur Pension Moni (40 km, ½ Stunde). Gutes Zimmer, um 10 Uhr fallen wir ins Bett.

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
2
Windhoek
22°34'40.93"
17° 5'25.99"

Wir haben recht gut geschlafen für die erste Nacht. Um 6 Uhr wird es hell, 6:30 Uhr sind wir aufgestanden, duschen und zum Frühstück.
Um 9 Uhr sollten wir abgeholt werden, zurück zum Flughafen, den Bushcamper von KEA übernehmen. Als um 9:40 Uhr noch keiner da ist, rufe ich an. Es stellt sich heraus, dass der Fahrer 40 min. stand, weil ein Schwertransport die Strasse blockierte. Bei uns macht man sowas Nachts, hier im morgendlichen Berufsverkehr. Thats Africa! Um 10 Uhr ist dann der Fahrer schließlich da, holt aber auch noch andere Leute ab. Zu allem Überfluß geraten wir noch in eine Demo, bei der die Polizei erst nachträglich den Verkehr umleitet, obwohl die Demo angemeldet war, ich habe die Plakate dazu gesehen. Thats Africa! Keep cool!
Um 11 Uhr sind wir endlich beim Vermieter. Jetzt beginnt der Papierkrieg, der bis 12:30 Uhr dauert. Wir erfahren, dass unser Auto heute nicht vor 15 Uhr fertig wird, da eine neue Windschutzscheibe eingeklebt wurde, die noch aushärten muss. Daher bekommen wir die Einweisung mit einem anderen Paar zusammen, die das gleiche Fahrzeug angemietet haben. Um 13:30 Uhr erhalten wir schließlich ein Ersatzfahrzeug, mit dem wir unsere Einkäufe erledigen können, das dann um 17:00 Uhr bei unserer Unterkunft gegen den Bushcamper eingetauscht werden soll. Dann endlich fahren wir vom Flughafen zurück nach Windhoek. Zum Glück habe ich mir gemerkt, wie der Fahrer gestern gefahren ist und wir finden die Merua Mall auf Anhieb. Jetzt haben wir aber Hunger und wir ziehen uns in der Mall einen Burger und ein Windhoek Lager Bier rein.
Am ATM von Windhoek Bank versucht Sonja Geld mit ihrer EC-Karte zu ziehen, aber der Automat bricht einfach ab, ohne Geld oder eine Abbruchquittung rauszugeben. Hoffentlich werden die 3000 N$ nicht abgebucht, aber wir haben keine Möglichkeit, das jetzt festzustellen. (Zu Hause die Erleichterung: es wurde kein Geld vom Konto abgehoben!)
Mit der Visa Karte kann ich problemlos wieder 2000 N$ ziehen (diesmal wirklich namibische Banknoten). Der Einkauf im Supermarkt Checkers dauert 1 ½ Stunden, bis wir alles zusammen haben, dann zurück zu Moni, die Pension ist gleich um die Ecke. Jetzt haben wir keine Lust mehr daruaf, nach Windhuk reinzugehen, zumal es schon 16:30 Uhr ist. Das Auto kommt natürlich nicht um 17 Uhr sondern erst um 17:30 Uhr, so dass wir es gerade noch bei Tageslicht checken können. Es fehlt der Kompressor, der morgen früh geliefert werden soll.
Unsere Einkäufe und auch unser Gepäck unterzubringen war gar nicht so einfach, aber wir habens geschafft. Zum Abendessen gibt’s noch ein paar Kekse.

Hauptaktivität am ersten Tag: warten

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
3
Kalahari Anib Lodge bei Mariental
24°25'36.81"
18° 6'9.14"

Wir sind vor 7 Uhr aufgestanden, dann haben wir nach dem Frühstück bis 8:45 das Auto nochmals umgepackt, bis alles verstaut war. Bis dahin keine Spur von jemandem von KEA, der den Kompressor bringen soll. Also fahren wir halt ohne Kompressor los. Das Auto hat ein Navi, das uns gut durch den morgendlichen Verkehr aus der Stadt bringt. Der Tankanzeiger für den 2. Tank steht plötzlich auf Null, ich bin mir aber sicher, dass er gestern abend bei der Übernahme noch auf Voll stand. Müssen wir beim nächsten Tanken checken, wahrscheinlich ist die Anzeige kaputt. Wir fahren auf der B1 nach Süden. Die ist geteert und die Hauptverkehrsader nach Südafrika. Für Namibia ist viel Verkehr, d.h. Alle 1-2 Minuten kommt ein Auto entgegen.
Es geht durch abwechslungsreiche, grüne Hügellandschaft nach Rehoboth. Dahinter wird das Land flach. Hinter Kalkrand beginnt die Kalahari-Steppe. Ziel ist heute die Kalahari Anib Lodge kurz vor Mariental. Die 3 Campingplätze dort sind wirklich sehr schön, mit eigenem WC, Dusche, Strom, Licht, Feuerstelle, Picknickbank mit Dach und weit genug von Lodge und den anderen Campingpätzen entfernt, dass man sich alleine vorkommt.
Dann die nächste unangenehme Überraschung, die uns KEA bereitet. Das Anschlusskabel für 220V hat 2 Stecker dran und der beiliegende Adapter paßt weder auf das Kabel noch in den Stecker am Auto. Schlimmer noch, wenn das Kabel an einer Seite eingesteckt ist, liegen an der anderen Seite 220V auf den blanken Polen. Das ist Afrika, aber nicht mehr lustig, sondern potenziell tödlich!
Also können wir den Kühlschrank nicht über 220V betreiben, eine Ladung von der Tagesfahrt reicht nicht für die ganze Nacht, wahrscheinlich ist die Batterie alt. Der Kühlschrank ist aber gut isoliert und hält die Kälte ganz gut.
Abends gehen wir mit auf einen Sundowner-Drive im offenen Landcruiser. Der hat 9 Plätze, aber 4 außer uns angemeldete Gäste erscheinen nicht, so haben wir Auto und Guide für uns. Zunächst sehen wir nicht viel, außer Warzenschweinen und Trappen. Doch dann sichten wir Gnus, Zebras, Springböcke, Oryx, Strauße und ein aufgegebenes Straußengelege. Jetzt muss der Fahrer Gas geben und wir heizen durch den Busch auf eine Sanddüne, wo ein Tisch mit Getränken aufgebaut wird, der „Sundowner“: Bier, Wein, Gin Tonic, Softdrinks und Snacks. Es stößt noch ein Auto mit ein paar weiteren Leuten dazu und wir genießen den Sonnenuntergang in der Kalahari. Die Sonne geht um 6 Uhr unter, wir waren dann kurz vor 7 Uhr wieder an der Campsite. Jetzt heißt es, das gekaufte, ziemlich harte Feuerholz zu entzünden. Nur mit Papier geht’s nicht, erst als ich trockene Zweige verwende, brennt es an. Aber das harte Holz gibt eine gute Glut und so können wir unser Schweinesteak grillen, das ganz von alleine schmeckt, nur mit Salz gewürzt. Dazu Brot und Winkhoek Lager.
Dann das erste Mal das Auto umbauen für die Nacht. Nach ein bisschen hin und her findet alles seinen Platz und wir liegen im Schlafsack auf dem Oberdeck. Wider Erwarten haben wir doch ausreichend Platz und es wackelt nicht allzusehr, wenn sich einer umdreht.

Endlich "on the road"
Afrikanisches Netzkabel
Kameldornbaum mit riesigem Webervogel-Nest
Gnus: unsere erste Wildtier-Sichtung
Gelege von Straußeneiern
Farbenprächtiger afrikanischer Sonnenuntergag
"Sundowner"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
4
Köcherbaumwald bei Keetmannshoop
26°28'55.82"
8°14'31.91"

Für die 1. Nacht haben wir erstaunlich gut geschlafen, es war total ruhig. Mit dem ersten Licht sind wir aufgewacht, um aus dem Schlafsack heraus den Sonnenaufgang (komplett mit 2 grasenden Springböcken) zu beobachten.
Um 8:15 Uhr waren wir auf der Strasse nach Mariental. Dort haben wir im Spar fehlende Vorräte ergänzt, Wasser, Grillanzünder usw.
Dann noch zum Tanken, in den 1. Tank gingen 50 l, das paßt zu den 500 km Reichweite pro Tank. Der 2. Tank ist voll, also ist nur die Anzeige kaputt. Danach auf die B1, es sind 250 km bis Keetmannshoop durch langweilige flache Steppe, weiter zum Quivertree Forest Restcamp. Wir haben die Auswahl unter ca. 20 Campingplätzen und nehmen uns den schönsten mit Baum, Felstisch und Blick auf die Köcherbäume.
Nach dem Mittagessen geht’s 5 km weiter zum Giants Playground, einer Ansammlung von Felsformationen, die bis zum Horizont reichen. Sehr bizarre Formen, die von Klippschliefern bewohnt werden.
Gegen 17 Uhr gehen wir in den nahen Köcherbaumwald. Das Licht der tiefstehenden Sonne ist toll und es wimmelt von Klippschliefern. Der Name Köcherbaum kommt daher, daß die Buschleute früher Köcher für ihre Pfeile aus den ausgehöhlten Ästen angefertigt haben. Wunderschöner Sonnenuntergang mit den Köcherbäumen als Silouetten. Dann wieder mühsam das harte Holz mit dem stumpfen Beil spalten. Mit dem Grillanzünder brennt es ein kleines bisschen besser an. Wir grillen Lammkoteletts, Paprika und Süßkartoffeln. Das Fleisch ist super, aber die Süßkartoffeln sind eher eine trockene Angelegenheit, aber mit Frischkäse als Schmierstoff schmeckt's besser. Um 20:30 Uhr geht’s ins Bett.

Giant's Playground
Nur eine der bizarren Felsformationen
Eine Klippschliefermama
Köcherbäume im Abendlicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
5
Fish River Canyon, Canon Roadhouse
27°31'23.40"
17°48'52.83"

Kurz nach Sonnenaufgang raus aus dem Schlafsack, wi haben recht gut geschlafen, mit einigen Unterbrechungen, denn die wenigen Autos auf der nahen Schotterstrasse sind ganz schön laut. Frühstück, zusammenpacken und um 8 Uhr sind wir wieder auf der Strasse.
Nach Keetmannshoop, dann ein Stück auf der geteerten B4 Richtung Lüderitz. Eher zufällig fahren wir eine Abkürzung: die D545 am Naute Dam vorbei. Hier wird bewässert, es wird alles Mögliche angebaut, u.a. Datteln und Trauben. Es gibt eine kleine Wasserdurchfahrt durch den Abfluß unterhalb des Staudamms. Irgendwann stoßen wir wieder auf die C12-Pad, die nach Süden führt. Die Schotterpiste (Pad) ist super zu fahren, kaum Waschbrett, man ist immer versucht, schneller als 80 km/h zu fahren. Dann biegt die Pad zum Fish River Canyon ab. Um 10 Uhr sind wir schon am Canon Roadhouse und checken auf einen sehr schönen Campingplatz ein. Gute sanitäre Einrichtungen, alles super sauber.
Danach geht’s noch 30 km weiter an den Fish River Canyon. Die Aussicht vom Viewpoint ist spektakulär, der Canyon ist zwar nicht so tief wie der Grand Canyon, sieht aber ähnlich aus. Wir fahren noch 2 weitere Aussichtspunkte in der Nähe an, auf teilweise sehr steiniger Piste. Dann gibt’s Vesper am Hauptaussichtspunkt, wo es schöne schattige Picknickbänke gibt. Wir wollen noch ein paar andere Aussichtspunkte anfahren, die weiter südlich liegen. Die Piste ist aber so steinig und mit scharfen Steinen gespickt, dass ich Angst um die Reifen habe, wer weiß, wie gut die sind. So machen wir am 2. Aussichtspunkt kehrt, nicht ohne ein Weilchen die spektakuläre Aussicht allein und in Ruhe zu genießen. Ein magischer Platz; außer einer Piste ist im weiten Umkreis kein Anzeichen von Zivilisation in Sicht. Ein ödes Land, wo fast nichts wächst und keine Tiere , außer ein paar Vögeln zu sehen sind.
Dann zurück ins Roadhouse, den Camper aufstellen. Unter einem Kameldornbaum sitzen, ein Bier trinken und Tagebuch schreiben. Das Roadhouse ist urig, im Gastraum und draußen stehen überall Oldtimer herum, die Bar ist mit Nummernschildern aus aller Welt dekoriert.
Abends mache ich noch einen kleinen Walk auf den Hügel hinter dem Roadhouse. Von oben hat man einen grandiosen Blick auf die weite, einsame Landschaft. Dinner gibt es heute im Roadhouse zwischen den Oldtimern. Super Essen, Vorspeise Wildcarpaccio, Sonja nimmt Oryx/Springbockspieße und ich habe Springbock-Steak mit Speck gefüllt. Dazu Bier vom Fass und 1 Flasche MAN Familiy Shiraz, sehr gut, alles zusammen für 350 N$ (ca.28 €)
Die Klos sind auch lustig. Im Männerklo hängt ein Bild mit einer hübschen Nackten. An deren entscheidender Stelle ist ein Kästchen „Pandoras Box“, wenn man das aufmacht, ertönt im Schankraum eine Klingel. In Gesellschaft kostet das vermutlich eine Runde!
Der Campingplatz war halb voll, viele Südafrikaner waren hier, die über das verlängerte Wochenende heraufkommen.

Auf der Pad C12 zum Fish River Canyon
Fish River Canyon vom Hauptaussichtspunkt
Canon Roadhouse
Landschaft auf dem Abendspaziergang
Die Bar des Canon Roadhouse
Essen zwischen Oldtimern
Die schöne Nackte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
6+7
Koiimasis Ranch
25°55'19.91"
16°15'44.81"

Früh los, heute haben wir eine lange Fahrt vor uns. Auf der gleichen Strecke wie beim Hinweg auf guter Pad C12 bis zum Abzweig zum Naute Dam. Von da an wird die Strasse schlagartig schlechter bis Seeheim, obwohl das eine C Strasse ist. Liegt wahrscheinlich an den vielen Durchquerungen des (trockenen) Löwenflusses.
Seeheim ist nur eine Bahnstation und ein Hotel. Hier stoßen wir wieder auf die geteerte B4 Richtung Lüderitz, der wir bis Aus folgen. Dort stellen wir uns bei der Tankstelle mit General Store hinten an, bis der Tankwart zwei 200 l Fässer auf einem Pickup betankt hat. In der Zwischenzeit hole ich Geld am ATM mit der Visa. Es gibt nur 1500 N$, zum Tanken reichts aber (in Namibia kann man meist nur gegen Bares tanken), das Diesel kostet 980 N$ für 87 l. Für 400 km auf dem Subtank haben 45 l verbrannt, bei ½ Asphalt mit 100, ½ Pad mit 80.
Auf der C 13 fahren wir weiter Richtung Helmeringhausen. Hier ist schon der Einfluß der Namibwüste zu spüren, die Pad ist anfangs recht sandig, so dass man nur 60 km/h fahren kann. Nach 54 km auf die D 707, die landschaftlich sehr schön ist. Links die ersten roten Dünen der Namib, rechts die dunklen Tirasberge. Auch hier teilweise Sandpiste. Nach 67 km ist rechts die Einfahrt zur Ranch Koiimasis. Jetzt geht’s nochmal 20 km auf einem einspurigen, sandigen Feldweg mitten durch die Wüste, links und rechts tolle Berge, außer dem Weg und ab und zu einem Wassertank, keine Zeichen menschlicher Aktivität. Ankunft gegen 13:30 Uhr. Die Ranch selber ist eine Straßenfarm. Beim einchecken verkauft uns der Chef gleich noch 2 Oryxfilets und Feuerholz, das abendliche Grillen ist gesichert. Der Campinplatz 4 (einer von 4) ist wunderschön. Mitten in die Felsen gebaut, mit Grill, Feuerstelle, Picknicktisch, Spüle und eigenem, in den Fels gebauten Klo und Dusche. Wir verbringen den Nachmittag mit Sitz-Guck. Es hat jede Menge verschiedene Vögel, aber auch Säugetiere:
Eine Maus mit langem Rüssel
ein schlanker beiger Nager mit buschigem Schwanz
Erdhörnchen
Klippschliefer
kleine Antilopen (Klipspringer)
Abends gibt es Oryxfilet (sehr lecker) mit Champignons vom Grill mit Salat. Dazu Bier und einen Roten aus der Box.
Der Sonnenuntergang ist vom Platz aus nicht zu sehen, färbt aber die Felswand hinter uns intensiv rot. Wir sitzen noch lange am Feuer, die Nacht ist sehr warm, von wegen kalte Wüstennächte!. Es zeigen sich aber nur wenige Sterne, da Vollmond ist.

Zweiter Tag:
Heute müssen wir nirgendwo hin! Ich gehe um 8:30 Uhr auf die ausgeschilderte Wanderung, die zu Felsen mit einer Buschmannhöhle führt. Wunderschön und einsam. Es sind noch ein paar verwaschene Zeichnungen an den Wänden, man kann aber nicht erkennen, was es darstellen soll.
Die Attraktion ist, im kühlen Wind in der Höhle zu sitzen und auf das weite Land hinaus zu schauen. Dann klettere ich noch auf einen nahen Hügel, vom dem man eine grandiose Aussicht hat.
Auf dem Rückweg werde ich von Bushflies geplagt, die denen in Australien in Nichts nachstehen. Um 11:30 Uhr bin ich zurück am Camp, jetzt ist es schon gut heiß.
Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen und Landschaft gucken. Abends gehen wir in die Lodge zum Essen. 3 Gänge zu 210N$ pP, Essen ist ok, aber nicht so gut wie im Roadhouse.
Kürbissuppe, Wildragout und Cupcake. Dann im Mondlicht 15 min. zurück zum Camp gehen.

Auf der B4 Richtung Lüderitz
An der Tankstelle in Aus
Die Zufahrt zur Koiimasis Ranch
Toller Campingplatz
mit eigenem Sanitärbereich
Dusche
und WC an den Fels gemauert
Einer der Besucher
Klipspringer
Abendlicher Ausblick
Die Sonne färbt die Felswand
Lagerfeuer
Hier gehts nach Landsberg?
Weite Landschaft
Koiimasis Lodge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
8
Klein Aus Vista, Desert View
26°40'41.12"
16°13'0.59"

Heute fahren wir auf der D707 wieder nach Süden Richtung Aus. Daß wir wieder zurück fahren, lag daran, daß Klein Aus Vista wegen des Mountainbike Rennens an den Tagen zuvor ausgebucht war. Im Morgenlicht sieht die Landschaft noch großartiger aus als auf der Herfahrt. Rechts die roten Dünen der Namib, links die schwarzen Tirasberge. Hier muss es vor nicht allzu langer Zeit etwas geregnet haben, denn der Boden zeigt einen Schimmer von Grün und wenn man genau hinguckt, sieht man winzige violette Blüten. Das lockt viele Pflanzenfresser an. Vor dem Hintergrund der Dünen tummeln sich Hunderte von Oryx und viele Strauße. Während der Stunde Fahrt auf der D707 begegnet uns nur ein einziges Auto. Auf der C13 kommen uns dann wieder mehr Autos entgegen, die meisten wohl vom Montainbike-Rennen auf Klein Aus Vista. Dort kommen wir schon um 10:30 Uhr an, da ist unsere Unterkunft natürlich noch nicht fertig. Wir bekommen das Haus Desert Vista im „Eagles Nest“. Bis das fertig zum Bezug ist, fahren wir 20 km Richtung Lüderitz nach Garub. Dort ist mitten in der Wüste eine Tränke. Selbst jetzt, mitten am Tag ist sie gut besucht. 6 der hier lebenden berühmten Wildpferde, 10 Strauße und einige Oryx. Eines der Pferde kommt an den Beobachtungsunterstand und stellt sich in dessen Schatten zum Mittagsschläfchen. Um 13:30 Uhr sind wir zurück an der Lodge und bekommen ein Braai (Afrikaans für Grill)-Paket für den Abend und Frühstück für den nächsten Morgen mit, denn unser Haus liegt 7 km entfernt, zusammen mit anderen weit verstreuten Häuschen an einem Hang. Das Desert Vista ist sehr schön aus Stein gebaut, die Rückwand ist Fels. Von der Terasse hat man einen großartigen Blick auf die Wüste nach Westen und die umgebenden Berge. Wir sitzen bei einem Bier auf der Terrasse, genießen den Ausblick und beobachten, wer alles an der kleinen Tränke vor dem Haus vorbei kommt. Gegen 16 Uhr gehe ich los, den Berghang hinter dem Haus hoch, sehr anstrengend, bis auf einen Sattel, von dem man noch eine ein bisschen bessere Aussicht hat. Der Pfad ist gekennzeichnet, aber nur von der anderen Seite her. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang bin ich zurück. Den begehen wir mit einer Flasche südafrikanischem Weisswein aus dem Kühlschrank. In der Dämmerung kommen 3 Pferde, die die Tränke leerschlürfen und dann bei uns rumhängen, obs wohl was zu futtern gibt? Das ist lästig, denn solange die da sind, traue ich mich nicht Feuer zu machen, der Grill steht mitten zwischen ihnen. Also gehen wir rein, da wurde es den Pferden zu langweilig und sie überfallen das nächste Haus. Ich mache Feuer, bis das brennt, essen wir erstmal einen reichhaltigen Salat als Vorspeise. Irgendwann ist eine gute Glut und ich grille unseren Hauptgang, 2 kapitale Rumpsteaks, 2 Würstchen und 2 vorgekochte Kartoffeln. Das hat alles superlecker geschmeckt. Danach noch 2 Stück Schokoladenkuchen, Marke „Death by Chocolate“. Noch ein bisschen draußen sitzen, dann um 21 Uhr ins Bett. Leider ist es immer noch sehr warm, das Bett ist super, aber die Decken zu warm. Mit eingeschalteten Ventilator geht’s aber.

Wüste im Morgenlicht
Links Tirasberge, rechts Namib-Dünen
Oryx
ganze Herden davon
Einbaumwüste
Singhabicht
Die Wildpferde von Garub
Garub-Wasserloch
Klein Aus Vista, Desert View Chalet
Zimmer mit Felsrückwand
Blick vom Hügel
Sundowner auf der Terrasse
Viel Staub in der Luft gibt großartige Sonnenuntergänge
Die Grillverhinderer
Letzendlich gibts doch was zu essen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
9
Klein Aus Vista, Desert View, Ausflug nach Lüderitz
26°40'41.12"
16°13'0.59"

Trotz Luxuszimmer mit gutem Bett haben wir nicht so gut geschlafen. Es war einfach zu warm und wir hatten Besuch von einem Moskito. Wir holen unser reichhaltiges Frühstück aus dem Kühlschrank und machen Kaffee mit der vorhandenen Drückermaschine. Dann fahren wir los, die 120 km nach Lüderitz. Hatten wir eigentlich nicht vor, aber für eine Tageswanderung hier ist es zu warm. Es geht immer bergab, von 1500 m Höhe hinunter zum Meer. Die Strasse führt als schwarzes Asphaltband oft schnurgerade für 10-20 km durch die gelbe Wüste, daneben die Eisenbahnlinie. Kurz vor Lüderitz kommen Felsen, mit Sanddünen dazwischen. Eine Roadcrew ist damit beschäftigt, Sanddriften von Strasse und Schiene zu räumen. Beim Flughafen von Lüderitz kommen wir nach Kolmanskuppe, einer Stadt des Diamantenbooms, die in der 1950ern aufgegeben wurde. Manche Gebäude sind renoviert, z.B. die Turnhalle mit Kegelbahn. Hier gibt es auch eine Ausstellung mit alten Fotos. Andere Gebäude sind zerfallen, in manchen Zimmern steht der Sand bis an die Decke. Wir machen keine Tour mit, sondern erkunden das Gelände auf eigene Faust. Jede Menge tolle Fotomotive! Um 11:30 Uhr haben wir genug gesehen und der Wind frischt auf. Wir fahren die paar km nach Lüderitz und erkunden die Stadt mit dem Auto. Zuerst zum Leuchtturm auf der Shark-Halbinsel, dann ein bisschen in der Stadt herum, alles ist sehr belebt und quirlig, es ist gerade Mittagspause. Wir trauen uns aber nicht, das Auto abzustellen und zu Fuß loszugehen, die Krimnalität soll hier sehr hoch sein. Im Hafen liegen große und kleine Fischerboote. Es weht eine steife Brise vom Meer. Wir suchen einen ATM, denn das Geld wird knapp. Der 1. ATM bei der Windhoek Bank tut nicht, der 2. bei der Standard Bank spuckt Geld aus. 2 Mal hintereinander 1500 N$, das geht!
Noch den Tank wieder füllen: 10,58 N$/l ca 55 l für 460 km.
Dann fahren wir wieder zurück, gegen den Wind und bergauf, da ist der Landcriuser wesentlich langsamer als beim Herweg. Ist auch nicht ratsam schneller als 90-100 zu fahren, wegen des Querwinds, der den Sand in Schwaden über den Aspalt treibt. Den Rest des Tages verbringen wir auf der Terrasse des Hauses im Schatten mit angenehmen Wind.
Wieder ein schöner Sonnenuntergang, aber nicht so viele Tiere wie gestern. Um 18:15 Uhr fahren wir die 7 km zu Lodge zum Essen. Es gibt Quiche als Vorspeise, dann Buffet, wir essen Pfannengerührtes vom Strauß, das ist sehr gut gewürzt! Dazu Bier vom Faß. Nachtisch Crepes mit Fruchtsalat. Danach gibt’s für Sonja einen Amarula, der schmeckt wie Baileys, muss ich nicht haben. Ich trinke Klipdrift Brandy aus Südafrika, der ist recht gut. Um 20 Uhr geht’s die 7 km dunkle Sandpiste zurück, ohne ein Tier oder einen Felsen zu rammen.

Geisterstadt Kolmannshuppe
Mehrzweckhalle
Der Sand
holt sich
die Häuser zurück
Lüderitz
Sandrift
Namib-Wüste

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
10-11
Sesriem, Sossusvlei
24°29'6.19"
15°47'41.47"

Wir packen unsere übers Haus verstreuten Sieben Sachen zusammen, genießen nochmals kurz die Aussicht von der Terasse vom Desert Vista und fahren um 7:30 Uhr zur Lodge. Da erwartet uns ein reichhaltiges Frühstücksbüffet. Um 8:30 Uhr sind wir on the Road. Heute haben wir eine lange Streckevor uns. Es geht auf der C13 bis kurz vor Helmeringhausen. Wir nehmen nicht die D707, die kennen wir ja schon, sondern die C27 bis Sesriem. Das sind heute 364 km auf teilweise guten, manchmal auch richtig schlechten Pads. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Die Pads sind abwechslungsreich, es geht kurvenreich über Bergpässe, manchmal über weite Ebenen, wo man die schnurgerade Strasse für 15 km überblicken kann. Wir machen nur ein paar kurze Pausen, meist unter Kameldornbäumen am Strassenrand. Es ist richtig heiß!
Um 14:30 Uhr sind wir am Sesriem Campground durch das Parkeingangstor. Unser Campingplatz ist gebucht und wir kaufen noch ein Permit für 2 Tage/2 Personen 320 N$ für den Namib-Naukluft-Nationalpark. Dann richten wir uns auf dem Platz ein und machen Sitz-Guck, zu mehr sind wir nicht fähig, es ist einfach zu heiß.
Der Campingplatz ist schön angelegt, jeder hat seinen eigenen Kameldornbaum als Schattenspender. Die sanitären Einrichtungen sind gut und sauber, es gibt sogar einen Pool. Als die Sonne untergeht, wird es kühler. Endlich sehen wir mal einen prächtigen Sternenhimmel, der Mond kommt erst später über die Berge. Nachts zieht Rauch vom Lagerfeuer der Nachbarn durchs Auto und ab und zu riecht man das Abwasser. Außerdem ist der Generator zu hören. Springböcke streifen in der Nacht um unser Auto.

Der nächste Tag beginnt früh, aufstehen um 5 Uhr. Wir klappen das Dach runter und machen uns ohne Frühstück auf den Weg zum Sossusvlei. Das Tor macht um 5:15 Uhr auf und wir sind 5 min hinter der Hauptmeute. Es fährt sich sehr angenehm, denn 65 km sind geteert. Zuerst ist es stockdunkel, dann heben sich die ersten Dünen gegen das fahle Morgenlicht ab. An Düne 45 (45 km ab Sesriem) sind schon viele Leute, die nach oben kraxeln um von oben den Sonnenaufgang zu sehen. Wir machen ein paar Fotos und fahren weiter. Kurz von Sonnenaufgang sind wir am Parkplatz am Ende des Asphalts. Hier ist für 2wd Ende, es stehen Shuttle-4WD bereit.
Für uns wird es ernst, 4wd und Differentialsperre hinten rein, dann geht es auf die 4 km tiefsandige Piste. Ich lasse keinen Druck aus den Reifen, denn wir haben ja keinen Kompressor zum wiederauffüllen. Ist nicht optimal, teilweise ist der Sand so tief, dass ich mich im 1.Gang durchwühlen muss. Aber wir schaffen es, ohne uns einzubuddeln. Am Parkplatz Deadvlei vorbei bis ganz nach hinten zum Sossusvlei. Ich kann es nicht glauben, wir sind die Einzigen hier! Es muss aber schon jemand da gewesen sein, denn da steht ein gedeckter Frühstückstisch für 4 Personen. Es ist angenehm kühl. Die Sonne ist gerade aufgegangen und zeichnet scharfe Kontraste in die Dünen. In herrlicher Einsamkeit genießen wir den Ausblick. Dann fahren wir ein Stück zurück zum Parkplatz Deadvlei. Wir folgen den unzähligen Fußspuren, und als wir über den Kamm einer niedrigen Düne kommen, liegt das Deadvlei voraus, aus vielen Postkartenansichten bekannt. Vor dem Hintergrund gigantischer roter Dünen (Big Daddy soll die höchste Düne der Welt sein), recken tote Bäume ihre Äste in den Himmel, der Boden ist weiß, ein Ton-Salz-Gemisch. Ein Paradies für Hobbyfotografen, von denen es natürlich etliche hier gibt. Wenn man ein bissle wartet, bekommt man aber ein Foto ohne Leute drauf. Dafür hat sich die lange Anfahrt und das frühe Aufstehen gelohnt. Der Weg zurück zum Asphalt kommt mir schwieriger vor, als heute morgen bei der Hinfahrt. Ja nicht stehenbleiben, der 2.Gang reicht nicht mehr, also blitzschnell den 1.Gang reinhauen und weiter. Im 1.Gang mit hoher Drehzahl wühlen wir uns an steckengebliebenen SUV vorbei und kommen am Parkplatz an. Puh! Das war knapp! Abenteuer bestanden! Der Parkplatz steht voll mit Bussen und Autos, es gibt keinen schattigen Platz mehr, wo wir einen Kaffee fürs Frühstück kochen könnten. Es ist 9:30 Uhr und wir beschließen, nach Sesriem zurückzufahren. Im Sonnenlicht sehen die Dünen ganz anders aus, also gibt es einige Fotostopps. An Düne 45 ist kein Mensch mehr, gibt noch ein paar schöne Fotos. Zurück in Sesriem gehen wir tanken und kaufen im Tankstellenladen Postkarten, Saft, Sandwich, Apfelstrudel und trinken Kaffee dort. Noch einen kurzen Abstecher zum Sesriem Canyon Viewpoint um zu gucken, wo der Einstieg für die kurze Wanderung morgen früh ist. Um 11:30 Uhr sind wir zurück am Campingplatz, um zu duschen, Postkarten und Tagebuch schreiben, im Schatten des Baums. Den müssen wir uns mit Springböcken teilen, die hier den heißen Teil des Tages verdösen. Es geht ein heißer, böiger Wind. Den Rest des Tages sind wir faul, aber abends sind die Postkarten geschrieben und das Tagebuch auf dem neuesten Stand. Zum Abendessen gibt’s die Steaks aus Windhoek (die haben wir vakuumieren lassen) und angebratene Süßkartoffel. Sterne gucken und ins Bett, lesen ist nicht mehr, die Batterien der Stirnlampen müssen erst geladen werden.

15km geradeaus
Sesriem Campingplatz
Abendlicher Ausblick
Vor Sonnenaufgang gehts los
der schwierige Teil der Anfahrt
Sonnenaufgang am Sossusvlei
Dünen am Sossusvlei
scharfe Kontraste
Sandriffel
Deadvlei
Baum am Deadvlei
Düne im vollen Sonnenlicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
12
Rostock Ritz
23°31'52.84"
15°48'37.61"

Mit der Sonne aufgestanden, und um 8 Uhr fahren wir die 5 km zum Sesriem Canyon und gehen runter. Es ist noch angenehm kühl. Wir gehen canyonaufwärts, da soll Wasser sein. Die Canyonwände sind bizarr, überhängend, voller Höhlen. Am Ende verhindern heruntergestürzte Felsen das Weiterkommen. Kein Wasser! Wir drehen um und gehen über den Einstiegspunkt hinaus den Canyon hinunter. Hier wird der Canyon breiter, die Sonne scheint rein. Da könnte man währscheinlich noch weit wandern, ab es kommen lästige Fliegen, also drehen wir um. Kurz, aber lohnend. Im Nationalparkbüro holen wir uns noch ein Permit für die Welwitschia-Ebene am Montag, 90N$. Im Tankstellenladen noch 5 l Wasser kaufen, hatten wir gestern vergessen. Der Laden ist viel besser sortiert, als der im Park. Dann auf die Strasse, erst C27, dann C19 Richtung Walvis-Bay. Die ist meist in gutem Zustand, nur in der Mitte ist ein schlechtes Stück, an dem gerade gearbeitet wird. In Solitaire gibt es ein uriges Roadhouse mit angeschlossener Bäckerei. Wir kaufen verschiedene süße Stückle und um 11 Uhr sind wir an der Rostock Ritz Lodge. Die Lage des Campingplatzes ist sehr schön, mit weitem Blick, besonders von der Grillterasse. Es gibt aber fast keinen Schatten. Wir ziehen uns unter das Dach der Campküche zurück, da kann man's aushalten. Die 4 Plätze sind recht eng aufeinander, aber wir sind die Einzigen, so stört das nicht. Der Name Rostock hat nichts mit der deutschen Stadt zu tun, sondern mit dem Rooistock, einem Vulkanberg in der Nähe. Pünktlich um 15:45 Uhr werden wir vom Camp abgeholt und zur Lodge gefahren. Von dort machen wir den Sundowner-Walk. Hoch auf den Hügel hinter der Lodge, mit toller Aussicht auf die umliegenden Ebenen und Berge. Es ist schon kühler, also angenehmes Wandern. Ich scheuche eine Horde von 15 Bergzebras auf, es gelingen ein paar tolle Fotos von der davonstiebenden Herde. Auf dem Rest der Wanderung sehen wir sie immer wieder, aber sie bleiben in sicherer Entfernung. Zurück in der Lodge genießen wir von der Terasse aus einen farbenprächtigen afrikanischen Sonnenuntergang bei kühlem Bier vom Fass und unterhalten uns nett mit den Betreibern der Lodge und anderen Gästen. Dann geht’s zum Dinner: Avocado Ritz und Knoblauchbrot als Starter, dann Springbockfilet und Wildgeschnetzeltes, sehr lecker! Nach dem Essen gibt’s einen Taxiservice zurück zu unserem einsamen Campingplatz. Ein bissle Sterne gucken (wird jede Nacht besser) dann ins Bett.

Sesriem Canyon
Rostock Ritz Lodge
Bergzebras
Kühles Bier nach der Wanderung
Sonnenuntergang (kitschig, aber die Farben waren halt so!)
Das Restaurant im Rostock Ritz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
13+14
Swakopmund
22°40'44.58"
14°31'55.63"

Mit der Sonne aufgestanden, beim rausfahren sehen wir wieder Bergzebras, mit Fohlen. Die C19 nach Walvis-Bay führt zunächst abwechslungs- und kurvenreich durch Schluchten und Hügel des Namib Naukluft Parks. Wir queren den trockenen Kuiseb Rivier auf einer Brücke. Dann wird die Landschaft flach und öde, der langweilige Teil der Namib-Wüste bis Walvis-Bay. Dort angekommen, lassen wir uns vom Instinkt leiten, wir wollen ans Meer. Wir kommen an der Lagoon raus: da ist das Meer und davor eine Wolke in Rosa; Tausende Flamingos. Es weht eine kühle Brise vom Meer, fast zu kalt fürs T-shirt. Die Sonne scheint, die Nebelbank, die wir schon 50 km vor Walvis Bay gesehen haben, liegt draußen vor der Küste. Rechts sieht man den Hafen, mit vielen Kränen, Walvis-Bay ist der einzige Tiefwasserhafen Namibias. Dort liegt auch ein Kreuzfahrerschiff und vor der Küste Bohrschiffe. Am Strand stehen hochherrschaftliche Villen. Auf geteerter Strasse fahren wir die 30 km nach Swakopmund. So viel Verkehr hatten wir seit Windhoek nicht mehr, es ist Samstagmorgen und alle sind unterwegs.
Meikes Guesthouse ist einfach zu finden. Wir können schon um 11 Uhr unser Zimmer beziehen und das Auto auf den sicheren Parkplatz stellen. Bis wir uns umgezogen haben und alles aus dem Auto ins Zimmer geräumt ist, hat Meike schon alles organisiert: Reservierung Abendessen heute und morgen Abend, eine Wüstentour für morgen früh. Super Service! Wir machen uns zu Fuß auf, die Stadt zu erkunden. Man fühlt sich bei den vielen deutschen Namen an den Geschäften und den kühlen Temperaturen fast wie zuhause. Jetzt, um die Mittagszeit, kommt die Sonne durch den Hochnebel. Wir essen in Raiths Bäckerei eine Quiche zu Mittag, trinken dazu Kaffee, streunen durch die paar Geschäfte. Unten am Strand braucht man die Windjacke. Auf der Jetty bläst einem der Wind um die Ohren. Es geht doch tatsächlich jemand ins Wasser! Wir müssen einige Verkäufer für geschnitzte Nüsse und andere Souvenirverkäufer abwimmeln. Noch Geld ziehen, dann zurück zu Meike, denn jetzt haben alle Geschäfte zu bis 17 Uhr. Abends gehen wir zum Essen ins Cosmopolitan. Sehr gepflegtes Ambiente, gutes Essen. Carpaccio auf Ruccula, Spagetthi mit Meeresfrüchten für Sonja, ich esse Malawi Chicken Prawn Curry. Spicy und lecker. Dazu ein Asara Ivory (Chenin Blanc/Chardonnay aus Stellenbosch), ca. 500 N$. Dann durch die nächtlichen Strassen das kurze Stück zurück zu Meike. Wir haben uns nicht unsicher oder gefährdet gefühlt.

Am nächsten Tag ist Sonntag und Halbzeit der Reise.
Wir haben gut geschlafen in unserem schönen Zimmer. Um 6:30 Uhr aufgestanden und Sachen hergerichtet für die Tour. Das Frühstück bei Meike ist lecker und reichhaltig, z.B. Vollkornbrot, Räucher-Oryx, Kalbsleberwurst, viele Früchte, z.B. Papaya zum Joghurt und und und.... so viel können wir gar nicht essen. Die Gäste sind alle Deutsche und wir ziehen über das Kreuzfahrtpublikum her. Kurz nach 8 Uhr werden wir von Batis Birding zur Living Desert Tour im Long-Landcruiser Bus abgeholt. Wir sind die einzigen Deutschen, der Rest sind Amerikaner auf Flugsafari (insg. 10 Leute). Es geht zunächst im Nebel in die Dünen kurz vor der Stadt. In den Buschinseln im Sand spürt Dan für uns die verschiedenen, an die Wüste angepaßten Tiere auf: Geckos, Tok Tokkies, die schwarzen Käfer, 3 verschiedenen Schlangenarten, z.B. Horned Adder, giftig, aber nicht tödlich, die im Sand lauert und dann praktisch nicht zu sehen sehen. Und ein großes 15 cm langes Wüstenchamäleon und ein ganz kleines nur 3 cm langes. Die werden mit Mehlwürmern gefüttert und wir bekommen das Jagdverhalten zu sehen. Wir lernen auch verschiedene Wüstenpflanzen, wie den Dollarbush und die Nara-Melone kennen. Langsam lichtet sich der Nebel und die Sonne kommt raus. Es bleibt aber recht kühl. Die Dünen bestehen aus verschiedenfarbigen Materialien, die der Wind sortiert, deswegen sind die Riffel gut zu sehen. Etwa um 13 Uhr ist die kurzweilige Tour zu Ende, 650 N$ pP, hat sich absolut gelohnt, wir haben sehr viel über die Namib, Geologie und Enstehung gelernt. Der Namib Sand kommt z.B. aus den Drakensbergen in Süd-Afrika. Der Oranje schwemmt ihn ins Meer, dieses an den Strand, der Wind bläst ihn ins Landesinnere.
Nach einer kurzen Mittagspause gehen wir ans Meer zum Leuchtturm und schauen uns dann das sehenswerte Museum in der alten Brauerei an. Da ist auch viel über die Namib und ihre Pflanzen und Tiere erklärt. Außerdem Infos über die Vorgeschichte, die verschiedenen Stämme Namibias, die deutsche Besiedlung und die Zeit nach der Unabhängigkeit. Viele schöne Beispiele von Fossilien, Gegenstände wie Körbe, Pfeil und Bogen, Speere, Schmuck.
2x2000 N$ Geld geholt und dann zurück zum Gästehaus und ausruhen. Um kurz nach 18 Uhr gehen wir wieder zum Meer ins Restaurant „The Tug“, wo Meike noch einen Platz für uns ergattert hat. Es ist Sonntag und Muttertag und entsprechend voll. Sehr gutes Essen:
Sonja: Vorspeise: Südatlantik Squids – sehr zart, Hauptspeise: Kingklip in der Folie mit Gemüse
KH: Vorspeise: 6 Walvisbay Austern, Hauptspeise: Kingklip gegrillt, super Fisch wie Steinbeisser
1 Flasche DeGrendel Viognier 2014, 800 N$
Ungehindert zurück durch leere Strassen.

Kuiseb Rivier
Walvis Bay Lagoon
Flamingos
Der Hafen von Walvis Bay
Mal wieder feste Wände
Spuren der deutschen Vergangenheit
Hier geht ein kühler Wind
Aber es geht doch jemand ins Wasser!
Swakopmund
Wo kommt der Sand der Namib her?
Gecko
Hornotter
Noch eine schöne Schlange (Name vergessen)
Mini-Chamäleon
Dünen im Umland von Swakopmund

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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