Tagebuch Namibia 2015

Teil 2: Der Norden

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Tag
Ort
Breite S
Länge O
15+16
Wüstenquell
22°38'18.11"
15°22'9.38"

Nach dem Frühstück stehen wir um 8 Uhr beim Food Lovers Supermarkt, als die gerade aufmachen, wir wollen Essen kaufen für die 2.Hälfte der Reise: Kürbis, Kartoffeln, Paprika, vakuumiertes Fleisch usw. Dann zum Liquorstore nebenan, noch 4 Sixpacks Windhoek Lager und 1 Flasche Rotwein. Bei Raiths Deli gute Weckle, Vollkornbrot und 4 Landjäger gekauft. In der Apotheke erwerben wir ein stärkeres Insektenschutzmittel mit DEET, das empfohlene „Peaceful Sleep“ hilft nicht viel und wir wollen im potenziellen Malariagebiet im Norden nicht gestochen werden. Anschließend noch zur Tankstelle und volltanken.
Zurück bei Meike verabschieden wir uns und los geht’s. Kurz auf die B2 Richtung Windhoek, ein Stück auf den Pad D 24, dann links abbiegen auf die Pad zur Welwitschia-Ebene. Das Permit haben wir ja schon. Hier, etwa 15 km vom Meer entfernt, ist der Hochnebel weg. Eine weite, flache Ebene, teils von Flechten bedeckt. Ein paar km weiter folgt ein Aussichtspunkt über die „Mondlandschaft“, ein zerküftetes Gebiet schwarzer Hügel, tolle Fotomotive! Auf dem weiteren Weg wird das trockene Tal des Swakop Riviers durchquert. Hier hats sogar ein paar Leute, es wird eine Pipeline gebaut. Auf der anderen Seite ist die Welwitschia Ebene. Hier wachsen viele dieser merkwürdigen Wüstenpflanzen, die nur aus 2 zerfaserten Blättern bestehen und über 1000 Jahre alt werden können. Am Schluß wartet die große Welwitschia, die verständlicherweise eingezäunt ist. Sie ist 1500 Jahre alt!
Weiter geht’s an einer Mine vorbei auf einsamer Pad Richtung Wüstenquell. Abwechslungsreich windet sich diese über Hügel, durch sandige Flußbetten, 4x4 wird nicht gebraucht, ist aber beruhigend zu wissen, dass man ihn bei Bedarf zuschalten könnte. Am Farmhaus einchecken, dann 3 km zum Campingplatz. Der liegt sehr rustikal zwischen Felsen, noch rustikaler ist WC und Dusche in einer Felsnische hinter einer Binsenwand. Gut, dass wir die Einzigen hier sind. Die Felsen um den Campingplatz sind bizarr erodiert und bieten viele Fotomotive. Wir packen mal unsere große Reisetasche aus, denn wir haben festgestellt, dass die Plastiktüten und Sonjas Jeans Löcher haben. Erst dachten wir, ein Metallreißverschluss hätte bei dem Geschüttel die Löcher reingerieben. Aber dann kommt uns ein anderer Verdacht, und tatsächlich, wir finden Mäuseköttel. Da hat die Hausmaus von Klein-Aus tatsächlich unsere Klamotten angenagt, als sie kein Essen vorfand. Wir sehen in Wüstenquell keine großen Tiere, obwohl es Zebraspuren gibt. Dafür gibt es Klippschliefer, Geckos und andere Eidechsen, eine mit gelb gepunkteten, eine mit orangenem Kopf. Die hatte gerade eine große Heuschrecke gefangen und müht sich, sie runter zu schlucken. Wir haben wenig Hunger nach dem üppigen Essen der vergangenen 2 Tage und so bleibt die Küche kalt und es gibt, Bier, Weckle und Landjäger. Wieder ein bunter Sonnenuntergang. Der Sternenhimmel wird jede Nacht besser. Ganz im Westen sieht man nachts den Schimmer von Swakopmund am Himmel, obwohl das bestimmt 80 km weg ist. Um 20 Uhr ins Bett, noch lesen.

Den nächsten Tag verbringen wir auch hier, da dürfen wir etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück wird noch eine Ladung Wäsche gewaschen und aufhgehängt, sie wird in 2 Stunden trocken. Dann gehen wir auf eine Wanderung durch die Felsen. Viele tolle Fotomotive. Bald wird es aber zu heiß und wir gehen zurück zum Camp, sitzen im Schatten und lesen. Wir haben nur noch eine kleine Menge an Feuerholz zum grillen. Es reicht gerade noch für 2 Kartoffeln in der Folie und ein Schweinefilet. Wir machen dann noch den Rest unseres 2l Kartonweins nieder, was vielleicht keine so gute Idee war,ich habe morgens einen Kater. Mit hats hier gefallen, mit den bizarren Felsen, Sonja nicht so gut.

Die "Mondlandschaft"
Die große Welwitschia Mirabilis
Camping in Wüstenquell
Open Air WC
Bizarr erodierte Felsen am Campingplatz
und überall in der Umgebung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
17+18
Erongo Plateau Camp
21°31'56.65"
15°45'42.12"

Die Nacht war warm, erst gegen Morgen kam etwas Wind auf. Früh aufgestanden, heute haben wir Programm. Wir fahren Richtung Usakos, erst auf schmalen Farmland-Pad, dann auf der frisch gerichteten D1914. Wir brauchen für die 90 km 2 Stunden und das einzige Fahrzeug, das uns begegnet ist der Grader, der die Strasse so schön planiert. In Usakos müssen wir uns erst orientieren. Am Bahnhof steht eine alte Schmalspurdampflok. Und es kommt doch tatsächlich mal ein Güterzug vorbei. Dann geht’s auf die D1935/1937 zur Farm Ameib. Dort befindet sich die „Bulls Party“ eine Felsenformation. Tipp von Thomas F. Schon die Fahrt dorthin ist wunderschön. Im Hintergrund das eindrucksvolle Erongo-Gebirge. Die „BullsParty“ ist fantastisch, ich habe noch nirgends solche riesigen Felskugeln gesehen. Manche balancieren auf nur 1-2 m breiten Auflagepunkten. Wir wollen auf einer schönen Bank im Schatten Mittag machen, Sonja setzt sich schon mal hin und ich gehe die Sachen fürs Vesper aus dem Auto holen. Als ich gerade wieder los will, kommt sie mir entgegen. „Ich geh da nicht mehr hin, da ist ein Leopard im Gebüsch“. Da traue ich mich dann auch nicht mehr hin, so einen Leoparden würde ich ja gerne sehen, aber lieber vom sicheren Auto aus. Also gibt’s halt ein paar Nüsse und Salzcräcker im Auto, dann tuckern wir schön langsam zurück, Auto-wandern. Wir fahren auf den Pads D2306+D2315+D2316 um das Erongo Gebirge herum zum Erongo Plateau Camp. Die letzten paar Kilometer zum Camp sind steinig, holprig und langsam. Israel, der Campingwart, zeigt uns den Platz und verkauft uns Feuerholz. Den Rest des Tages ist Relaxen bei toller Aussicht angesagt. Abends gibt’s Rinderflilet und Minikürbisse in Alufolie vom Grill. Dazu ein Swartland CabSauv/Merlot aus der Flasche, viel besser als der Kartonwein. An die beleuchtete Wassertränke kommen heute nur Oryx. Immer noch T-shirt-Temperaturen in der Nacht. Wir sind alleine auf dem Campingplatz.

Am nächsten Tag geht’s um 7:30 Uhr auf den Wanderpfad hinter dem Camp den Berg hinaauf. Man kommt an verschiedenen schönen Aussichtspunkten vorbei. Im Tal hinter dem Hügel scheuchen wir mal wieder eine Herde Zebras auf. Und auf dem Pfad flüchten kleine Antilopen vor uns, zu schnell um zu sehen, was es ist. Um 9:30 Uhr sind wir zurück, es wird schon fast zu warm um viel zu machen. Unter dem Sonnendach aus Wellblech ist es angenehm, es geht ein leichter Wind. Der Rest des Tages vergeht mit Lesen. Abends gibt es die 2.Hälfte des Rinderfilets, Kartoffeln und Zwiebeln in der Alufolie gegrillt. Dann am Lagerfeuer sitzen und um 20 Uhr ins Bett.
Es kamen noch 2 andere Camper, mit einem 2wd Kleinwagen , wie die die Strasse raufgekommen sind, ist mir ein Rätsel.

"Bull's Party"
Aussicht im Erongo-Gebirge
Merkwürdige Pflanzen
Eidechse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
19
Twyfelfontein, Mowani Mountain Camp
20°30'34.13"
14°25'46.95"E

Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr auf dem Weg. Auf der D 2316, die teilweise ein besserer Feldweg ist, zur D2315, auf der nach Omaruru. Das ist ein größerer Ort, also nochmal nachkaufen, was fehlt, beim Spar gibt’s dann 4x5 l Wasser, Saft, Salzcräcker, Kekse, Joghurt. Volltanken müssen wir auch noch. Auf der C36 geht’s relativ langweilig westwärts, nach Uis, dann auf der C35 nach Norden. Vorbei am eindrucksvollen Brandberg-Massiv, 2573 m hoch. Hier stürzen immer wieder Menschen auf die Strasse, um uns was zu verkaufen, teils barbusig, wie die Himba, teils in den traditionellen Matronenkleidern der Herero. Da wir keine Souvenirkäufer sind, halten wir nicht. Teilweise sehen wir am Strassenrand sehr ärmliche Behausungen aus Blech, die besseren sind aus Ziegeln. Weiter gehts auf der D2612 Richtung Twyfelfontein. Hier wird die Landschaft abwechslungsreicher, Granitkuppen, Vulkankegel, Sandsteinkliffs. Um ca. 13 Uhr waren wir am Mowani-Campingplatz. Tolle Landschaft, Campingplatz mit eigenem Freiluft-Klo und Dusche. Aber viele Fliegen! Um kurz nach 14 Uhr fahren wir die ca. 20 km zu den Sehenswürdigkeiten. Erst zu den Orgelpfeifen, das sind eckige Balaltsäulen, nicht soo riesig, haben wir schon tollere in Island oder Irland gesehen. Der verbrannte Berg ist eher ein schwarzer Hügel. Lohnt nicht.
In Twyfelfontein sind 7 Felsplatten mit Felsgravuren der Buschmänner (San) zu sehen, zwischen 2000-6000 Jahre alt. Sehr originelles Visitorcenter aus alten Ölfässern und Bruchsteinen. Eintritt kostet140 N$ für 2, dafür bekommt man einen persönlichen Guide zugeteilt, der einem alles erklärt, und wohl auch aufpasst, dass man nichts kaputtmacht. Wir haben eine gute Führerin, Elizabeth, die alles sehr gut erklärt hat und viele Fragen beantworten konnte. Dargestellt sind meist Tiere, aber auch kreisförmige Symbole für Wasserlöcher. Es wird vermutet, dass hier junge Jäger unterrichtet wurden und auch Rituale stattfanden. Nur ein einziger Mensch ist auf den Tafeln zu sehen, aber auch Robben und Pinguine, die zeigen, dass die San damals bis Küste gewandert sind. Besonders eindrucksvoll, ein Löwe der 5 Finger hat statt 4 wie in Wirklichkeit. Das zeigt, dass hier ein Mensch, der Schamane war, dargestellt wurde. Es war sehr heiß, 35 Grad. Zurück im Mowani Camp wird mal wieder gegrillt. Rumpsteak und Avocadosalat mit gegrillter Paprika. Bisher die wärmste Nacht. Ein dünnes Leintuch genügt als Zudecke bis zum Morgen.

Das Brandbergmassiv
Eine "Mall" im Damaraland
und ärmliche Behausungen
Felsritzungen in Twyfelfontein
Der Schamanen-Löwe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
20+21
Etosha Nationalpark, Dolomite Camp
19° 0'24.85"
14°28'28.09"

Frühstück, dann noch den Rucksack packen, denn heute abend übernachten wir in einem Haus. Über die 14 Bumps die 3 km aus dem Camp fahren, auf die D2612, wo wir einen Steinschlag in der Scheibe kassieren, auf der C39 nach Khorixas, dann auf die C35 nach Norden nach Kamanjab. Kurz von Kamanjab sehen wir unsere erste Giraffe, eine Mutter mit Kind. In Kamanjab tanken wir, danach kommt eine positive Überraschung, der weitere Verlauf der C35 nach Norden ist geteert! So geht es zügig vorwärts. Um etwa 11:30 sind wir am Galton Gate des Etosha Nationalpark. Einlass in den Park zu bekommen ist ein bisschen bürokratisch, erst am Turm einschreiben, dann ins Büro um zu zahlen, 680 N$ für 4 Tage und 2 Personen. Kurz nach der Einfahrt in den Park, kreuzt eine Meute Antilopen die Strasse in weiten Sprüngen – Kronenduker?
Das erste Wasserloch (Renostervlei) wird von Giraffen angezeigt, die auch dort hin wollen. Hier sind Hunderte von Tieren: Giraffen, Zebras, Springböcke, Oryx, Warzenschweine, Geier, Erdhörnchen. Wir sind begeistert! Am 2. Wasserloch auf dem Weg (Rateldraf) ist nicht so viel los – nur Giraffen. Als wir schon glauben, falsch gefahren zu sein, kommt endlich das Dolomite Camp. Das liegt landschaftlich sehr schön auf einem Hügel. Unsere Hütte (Wände aus fester Plane, auf einen Holzrahmen gespannt und mit Reet gedeckt) liegt auf der Ostseite, so dass die Terrasse abends schön im Schatten ist. Wunderschöne Aussicht auf die Ebene, wo wir gleich mal Elefanten und Paviane erspähen.
Es ist heute auch nicht so heiß, vielleicht liegt es an der Höhe: 1200 m. Jetzt ist es 14 Uhr und wir möchten gerne was Essen. Im Restaurant ist keiner zu sehen, so gehen wir in die Bar, Bescheid sagen. Dann kommt der Koch und sagt uns die Auswahl: Fish and Chips oder Beef and Chips. Wir entscheiden uns für letzteres, weil die Küste ein Stück weg ist. Das Essen kommt und ist nur teilweise genießbar. Das Steak ist das Schlechteste, was wir bisher in Namibia hatten, teils noch roh mit grüner Farbe von der Fleischbeschau, außerdem versalzen. Wir schneiden den ungenießbaren Teil raus, essen die Chips und Gemüse und beschließen, für heute und morgen auf warmes Essen zu verzichten und uns selber mit Vesper aus unserem Kühlschrank zu versorgen. Wir holen auch noch Getränke, die gibt’s nicht auf dem Zimmer. Da man in der Dunkelheit nicht im Camp rumgehen soll, denn es ist nicht eingezäunt, kann man auch nix an der Bar holen. Den Rest des Tages sitzen wir auf unserer Terasse und schauen den Tieren zu. Abends gibt’s Bier, Salzcräcker und Cheddar.

Wir haben sehr gut geschlafen im breiten, weichen Bett bei angenehm kühlen Temperaturen. Kurz vor 6 Uhr sind wir aufgewacht und haben den Sonnenaufgang aus dem Bett beobachtet, toll! Wir gehen zum Frühstück, es gibt für alle einen reservierten Frühstückstisch, nur nicht für unseren Room 16. Wir setzen uns zu einem jungen Pärchen aus der französischen Schweiz an den Tisch und unterhalten uns nett. Das Frühstück ist ok, bis auf den Kaffee, der furchtbar schmeckt.
Dann brechen wir auf zu einer Rundfahrt zu den umliegenden Wasserlöchern. Am ersten direkt bei Dolomite ist nichts los, aber da stehen 2 Leute mit einem kaputten KEA Hilux, der keinen Muckser mehr macht. Die sind vom Camp losgefahren und hier nach 3 km Fahrt sprang die Kiste nicht mehr an. Wir fahren zurück zum Camp und sagen Bescheid, dass die Hilfe schicken sollen. Dann geht’s weiter zum Wasserloch Klippan. Hier sind neben den üblichen Verdächtigen wie Zebras usw. auch Schabracken-Schakale zu sehen. Weiter Richtung Galton Gate, dann auf die Strecke nach Olifantsrus. Hier sehen wir am Jackalswater unsere erste Elefantenherde aus der Nähe. Am Olifantsrus sehen wir zwar das Camp, finden aber den Eingang nicht.
Beim nächsten Wasserloch, wieder Richtung Dolomite Camp, Nomab, ist eine riesige Ansammlung Zebras, Fohlen die gesäugt werden, junge Hengste im spielerischen Kampf. Der Höhepunkt kommt, als wir gegen Mittag wieder am Dolomite-Wasserloch zurück sind: Da steht ein einzelner Elefantenbulle ganz nah. Während wir den noch beobachten, kommt die ganze Herde in einer Elefantenparade herangeschritten, insgesamt 21 Elefanten mit vielen Jungen drängen sich am und im Wasserloch. Andere Tiere, wie eine Familie Warzenschweine haben keine Chance mehr, ans Wasser zu kommen, sie werden von den Halbstarken aus der Elefantenfamilie vertrieben. Wir verbringen bestimmt eine Stunde mit der Beobachtung der Elefanten, außer uns sind noch 2 andere Autos da. Und das in Sichtweite des Dolomite Camps. Schließlich reißen wir uns los und fahren zurück ins Camp. Auf unserer Terasse ist es schon angenehm und die Elefantenherde zieht in einiger Entfernung vorbei.
Ich gehe noch in den sehr schönen, kühlen Pool, der auch als Vogeltränke dient. Dann gibt’s Kaffee auf dem Zimmer. Abends zum Sundowner Bier, Salzcracker, Cheddar und Landjäger aus Swakopmund, während ein Teil der Elefanten aus dem Wald zurückkommt. Ein toller Tag!

Etosha NP Galton Gate
Giraffen am Renostervlei
Buntes Zebra
Erdhörnchen
Toller Pool im Dolomite Camp
Unser Safaribungalow
Blick vom Balkon
Sonnenaufgang beobachten im Bett
Schakal
Zebraherde
Zebrahengste beim Kabbeln
Elefantenbulle
Elefantenparade beim Dolomite-Wasserloch
Elefantenbad
Platsch, spritz!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
22
Etosha Nationalpark, Okaukuejo Camp
19°10'54.76"
15°55'2.72"

Wir genießen wieder den Sonnenaufgang vom Bett aus, es gibt eine gute Dusche, auch die wird genutzt, dann packen wir zusammen und nehmen alles mit über den Hügel zum Frühstück. Heute ist sogar ein Tisch mit unserer Nummer reserviert. Beim Auschecken stellen wir fest, dass auf unserer Rechnung 2 mal Abendessen und 2 mal Wein abgerechnet wurden, war aber kein Problem das zu ändern.
Dann machen wir uns auf die 170 km lange Fahrt nach Okaukuejo. Wir fahren die meisten Wasserlöcher auf der Strecke an, aber es sind nur die üblichen Verdächtigen da. Je weiter wir nach Osten kommen, desto mehr Gnus hats, die gabs im Westen gar nicht. Die Landschaft wird flach und eintönig, in Ozonjuiti stehen die Gnus im Staubsturm. Der Grünewald ist alles andere als das, sehr vertrocknet, dieser Abstecher lohnt sich nicht, keine Tiere. In Leeubron bläst voll der Staub von der Ethosha Pfanne durch die Luft, die Sicht ist sehr schlecht. So erreichen wir Camp Okaukuejo. Dort ist es besser mit dem Staub. Wir bekommen einen der besseren, größeren Campingplätze, trotzdem ist man viel enger aufeinander als bisher. Aber es ist nicht weit zum Wasserloch. Viele der üblichen Tiere sind zu sehen,nachmittags ein Elefant. Zum Abendessen gibt’s Nudeln, was ewig dauert mit dem Kocher, dann noch gewürzte Tomaten aus der Dose, ein etwas frugales Menue. Abends gehen wir nochmal ans Wasserloch, wir sitzen gemütlich unter einem Baum. Nachdem eine Weile nichts passiert, kommen 2 Nashörner! Bei Aufstehen zerkratzte ich mir an dem Kameldornbaum die Glatze. Sonja muss mich am Camper verarzten. In der Nacht höre ich gegen 3 Uhr Löwengebrüll.

Gnus in Ozonjuiti
Okaukuejo Wasserloch
Hier hats bis jetzt die meisten Leute
Kudus
Giraffenherde
Springbok
Sonnenuntergang am Okaukuejo Wasserloch
Zwei späte Giraffen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
23
Etosha Nationalpark, Halali Camp
19° 2'9.45"
16°28'11.26"

Nach Frühstück und Besuch am Wasserloch geht’s wieder auf Tour. Zuerst die Asphaltstrasse runter bis fast zum Anderson Gate, zum Wasserloch Ombika. Hier soll es Löwen geben, heute aber nicht. Dann wieder hoch nach Okondeka und Wolfsnes direkt an der Etosha-Pfanne. Hier ist die Sicht durch den Staub extrem schlecht, nur 500-700 m. Das macht den Gnus hier aber nichts aus. Aber uns! Zurück nach Okaukuejo, dann auf der Hauptstrasse nach Osten, bis zum Wasserloch Kapupuhedi, dann merken wir, dass wir falsch sind, aber eine Nebenstrasse führt südlich bis Gemsbokvlakte dann östlich bis Olifantsbad. Das macht seinem Namen alle Ehre, es ist eine Herde Elefanten da, mit einem ganz jungen Baby. Auf sehr schlechter Strasse über Wasserloch Aus zurück zur Hauptstrasse. Das Wasserloch Rietfontein ist noch schön, es gibt Marabus und viele Springböcke. Dann nach Camp Halali. Hier können wir uns unseren Campingplatz aussuchen, was nicht so einfach ist, Schatten, Feuerstelle,weit weg von den Gruppen, will alles bedacht sein! Zu Mittag essen, dann zum Wasserloch. Zuerst gibt es wenige Tiere, nur Guinea-Hühner. Wir lesen, Sonja geht irgendwann, weil die Bänke so unbequem sind. Ich lese mein Buch fertig und will um 16 Uhr schon zusammenpacken, als ein Nashorn auftaucht, das gibt schöne Fotos, diesmal bei Tag.
Zurück am Campingplatz Feuer machen, es gibt die letzten 2 Steaks und 2 Minikürbisse vom Grill. Danach nochmals ans Wasserloch. Hier geht es munter zu: insgesamt 4 Nashörner und 1 Elefant, die sich teilweise gegenseitig drohen, mal gewinnt der Elefant, mal das Nashorn unter großem Geschnaube.
Auch ein paar Hyänen kommen und schlabbern das Wasser am lautesten von allen Tieren. Super Unterhaltung! Heute gehen wir erst um 21:30 Uhr ins Bett.

Staubige Angelegenheit: Okondeka
Der einzige Kratzbaum
Die Schakale bei der Restemahlzeit
Süß, der Kleine (wiegt bestimmt schon 100kg)
Springbokherde
Wer hat hier das Sagen?
Kniefall vor dem Wasser
Halali Wasserloch
Zebras in Halali
Nashorn
Wer ist der Stärkere?
Nashörner sehen sich an

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
24
Onguma
18°46'55.85"
17° 3'35.95"

Kein Löwengebrüll heute nacht, dafür eine Autohupe um 5 Uhr, wir sitzen senkrecht im Bett. Manche Leute haben ihre Alarmanlage nicht im Griff. Um 5:30 Uhr setzt Geschäftigkeit ein, um 6 Uhr fahren die Busse ab, die vorher 15 min den Motor warmlaufen lassen. Als wir beim Frühstück sitzen, fällt mir auf, dass der rechte Hinterreifen halb platt ist. Also noch kurz fertig frühstücken, zusammenpacken und zur Tankstelle fahren. Die 2 Beschäftigten dort nehmen sich meines Reifens an und reparieren ihn sehr gut. Offensichtlich machen die das nicht zum ersten Mal. Nach 45 Min. ist das Loch gefunden, der Schlauch geflickt und das Rad wieder drauf. Kostet 125 N$, das sind 10 €! Bei der Gelegenheit wird gleich noch vollgetankt. Um 8:30 Uhr waren wir trotz Panne wieder unterwegs. Glück im Unglück!
Über die Wasserlöcher Helio (nix), Nuamses (auch nix, aber landschaftlich schön) fahren wir zum Etosha-Lookout. Hier kann man 1 km in die Pfanne rausfahren und 180 ° topfebenen Horizont mit Nichts genießen. Weiter auf der Hauptstrasse nach Osten. Kurz nach dem Etosha-Lookout stehen 2 Autos auf der Strasse. Da muß man immer langsam fahren und schauen, was es da gibt. Tatsächlich liegen 2 Löwinnen im Gras, ca. 100m von der Strasse und beobachten ihre potenzielle Beute, einige Gnus. Wir warten ½ Stunde, ob sich vielleicht eine Jagdszene ergibt, dann fahren wir weiter. Wir haben Löwen gesehen! Die haben uns noch gefehlt!
Wasserloch Springbockfontein und Batia: Zebras, Gnus. Beim Wasserloch Kalkheuwel: viele Tiere, Eland-Antilopen, Giraffen, Kudus. Schließlich erreichen wir Namutoni, das letzte Camp im Park. Nix los am Wasserloch, aber das alte Fort ist interessant. Es gibt aber nichts Schönes in den Souvenirshops dort zu kaufen.
Ein kurzer Abstecher zum Wasserloch Klein-Namutoni; Giraffen, Zebras, Marabus. Dann noch die 10 km schnurgerade Asphaltstrasse zum Lindquist Gate. Gleich hinter dem Gate liegt das Eingangstor zu Onguma. Wir fahren die 8 km zum Lodge, um zu erfahren, dass wir zurück müssen, zum Tor, dann rechts zum Tamboti Camp. Da empfängt uns Samuel, er zeigt uns unseren sehr schönen Campingplatz. Rest des Tages: Tagebuch schreiben, ich bin 3 Tage im Rückstand. Am Pool liegen, schwimmen und über Wifi die neuesten Nachrichten schauen. Unbefristeter Bahnstreik – oje!
Um 18 Uhr gehen wir zum bestellten Dinner. Es gibt Oryx-Steak mit Champignon-Soße, Pommes und Salat. Samuel ist neben Generalmanager auch Koch. Das Steak ist ausgezeichnet, genau richtig medium. Dazu gibt’s eine Flasche Protea CabSauv.

Etosha-Pfanne (Etosha Pan Lookout)
Eine Löwin wartet auf unvorsichtige Gnus

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
25-27
Erindi Game Reserve, Elephant Camp
21°25'55.25"
16°30'13.34"

Heute gibt es wieder eine lange Fahrt – 360 km, aber das meiste ist Asphalt. Zuerst auf die B1, dann immer Richtung Süden. In Tsumeb ziehen wir nochmal 2000 N$ und kaufen beim Spar ein. Es gibt Vollkornbrot von der Hansa Bäckerei in Swakopmund, Boerewoerst-Grillwürste, geräucherte Oryx-Filets, Säfte und Wasser. Dann wieder auf die B1. Es ist relativ viel Verkehr und ich muss immer wieder LKWs überholen, die 90 km/h fahren. Der Landcruiser hat eine schlechte Beschleunigung, so dass das Überholen lange dauert. Auf den langen geraden Stücken ist es schwierig, den Abstand einzuschätzen. Ein bissle stressig also. Einmal kommen wir in eine Polizeikontrolle, von mir will die nette Polizistin, die uns mit „Guten Tag“ begrüßt, nur wissen, wie uns Namibia gefällt und wie lange wir schon da sind. Schließlich kommt der Abzweig nach Erindi,von da sind noch 40 km gut gepflegter Schotterpiste bis zum Tor, dann noch 10 km bis Camp Elephant zu fahren (Ankunft ca. 14 Uhr). Der Campingplatz bekommt eine Top-Bewertung für den Luxus von uns. Bester Campingplatz auf dem wir je waren: Gepflegtes Sanitär/Küchenhäuschen für jeden Platz, Rasen, Picknick-Bank, Feuerstelle, Elektro-Wasserkocher, 2-Platten Elektroherd und einen Kühl-Gefrierschrank. Und einen gedeckten Parkplatz fürs Auto. Das Wasserloch ist sehr schön angelegt , es gibt Antilopen, Zebras, Giraffen, einen Elefanten zu sehen. Als Besonderheit hat es hier Hippos und Krokodile und viele Wasservögel.
Abends machen wir Feuer, es gibt gegrillte Boerewurst, Kartoffeln und Zwiebeln, dazu den Rest Protea Rotwein. Nachts brauchen wir endlich die wärmeren Sachen: Langlaufhose, Vlies und Jacke. Es wird richtig kalt. Mit Schlafsack und Decke drüber und Schlafanzug ist es angenehm.

Um 4 Uhr werden wir wach, wegen schreienden Graulärmvögeln und Löwengebrüll. Vor dem Frühstück haben wir die warmen Sachen angezogen und sind zum Wasserloch. Ein paar der üblichen Antilopen und Gnus sind da. Aber der Baum am Wasserloch wimmelt nur so von bunten Vögeln, auch Rotschnabel-Tokos. Heute holen wir uns ein Permit für die Selfdrive Safari. Es gibt im Park 100 km gut markierte Wege, auf denen man selbst fahren kann. Man fährt gemütlich mit 30 km/h durch wunderschöne Landschaft. Es begegnet uns in 3 Stunden 1 Auto. Tiere gibt’s um diese Zeit nicht so viele zu sehen, aber die Landschaft ist die Fahrt wert. Zurück ans Camp um 12 Uhr für Mittagessen und Toilettengang. Bei einem kurzen Abstecher zum Wasserloch sehen wir eine Konfrontation zwischen Warzenschwein und Krokodil. Die Crocs sind ganz schön groß, bis zu 3 m.
Um 14:30.Uhr starten wir zur zweiten Fahrt des Tages. Zuerst ein bißchen im Flachen, auf die Hügel zu. Dann kommt der steile Anstieg über den Hügel auf steinigem Weg, 4wd rein und im 1.Gang langsam raufklettern. Oben angekommen, öffnet sich der Blick in ein kraterartiges Tal. Der Abstieg sieht anfangs nicht schlecht aus, als wir die Strecke ganz übersehen, ist es zu spät, umzukehren. Es sind tiefe Rinnen im Weg und es gibt Steinbrocken mit 20-30 cm Größe. Ich schalte in 4wd low und krieche im 1. Gang runter. Dabei versuche ich, dass die größten Brocken nicht unter das Auto geraten. Manchmal kommt das Auto etwas ins Rutschen, aber wir kommen heil unten an, ohne dass es kracht. Jetzt wissen wir, warum man hier nur runter und nicht rauf fahren soll. Wir sehen ein Breitmaulnashorn mit Jungem. Dann ein Wasserloch mit nix. Am 2. Wasserloch gibt es Eland-Antilopen und Paviane. Die sind aber sehr scheu und lassen sich nur von Weitem beobachten. Die Landschaft ist sehr schön und einsam. Schließlich kommen wir zum Ausgang. Da ist der Weg viel weniger steil und besser befestigt. Erst hier begegnet uns wieder ein Auto, Einheimische mit einem Anhänger mit Quads. Wieder in der Ebene fahren wir zur Hauptstrasse. Dort will ich den 4wd rausnehmen, doch es geht nicht. Auch mit allen Tricks, hin und her schalten, vorwärts-rückwärts fahren, Gewalt, nix nützt was, der 4wd bleibt drin. Scheißkarre!
Zurück im Camp probieren noch 2 Leute den 2wd einzuschalten, es geht nicht, liegt also nicht an mir. Morgen soll der Mechaniker des Camps vorbeikommen um danach zu schauen.
Abends gibt’s Reste: gebratene Nudeln, Paprika, Zwiebel, Mais, Kabanossi, Creme fraiche. Schmeckt lecker nach all dem Fleisch. Um 19 Uhr bekommen wir Bescheid, dass unser Cheetah-Walk am nächsten Tag klappt. Wir sitzen noch ein bissle am Feuer, es wird kalt, wir haben alles an was geht. Langlaufhose, T-Shirt, dicke Jacke, Regenjacke drüber. Nachts brauchen wir wieder Schlafsack plus Decke.

Früh aufstehen am nächsten Tag ist kein Problem, die Graulärmvögel machen seit 3 Uhr Rabatz. Um 5:45 Uhr sind wir auf und um 6:30 Uhr geht’s los. Unser Guide mit Spitznamen „Cheetah“ fährt mit uns im offenen Landrover ein Stück vom Camp weg. Dann packt er Funkempfänger und Richtantenne aus, um die Geparden zu lokalisieren, die alle mit Funkhalsbändern gekennzeichnet sind, sonst würde man die im Busch ewig suchen. Wir bekommen ein paar Sicherheitsregeln erklärt, was zu tun ist, wenn wir gefährlichen Tieren begegnen. Cheetah hat zur Sicherheit einen Revolver und ein Gewehr dabei. Dann geht’s im Gänsemarsch in den Busch. Wir sehen nur ein paar harmlose Gnus und Antilopen, aber es gibt hier auch Löwen, Nashörner und Elefanten. Nach etwa 20 Minuten Suche finden wir unsere Gepardenfamilie: ein Weibchen mit 2 schon fast ausgewachsenen Mädchen. Das Weibchen war auf einer Farm eingefangen worden, wo sie Nutztiere riß und lebte dann 7 Jahre in einem Gehege, wo sie von Menschen gefüttert wurde. Dann wurde sie in Erindi wieder ausgewildert. Deshalb ist sie an Menschen gewöhnt. Wir können bis auf 3 m heran und sie bleibt ganz entspannt. Das liegt sicher auch daran, dass die Familie sichtlich vollgefressen ist. Sie haben wohl am Vorabend was erlegt. Geparden müssen alle 3-4 Tage etwas fangen, sie verhungern sonst schnell, da sie einen schnellen Metabolismus haben, der sie zu Geschwindigkeiten von über 100 km/h befähigt. Bestimmt 1 ½ Stunden verbringen wir bei den Geparden und schauen ihnen beim entspannen, kuscheln und kabbeln zu. Ein tolles Erlebnis!
Wir erfahren extrem viel über die Geparden, keine Frage bleibt unbeantwortet. Die Katzen fühlen sich wohl, sie schnurren laut. Dann geht’s zurück zum Auto, wo uns Cheetah einen spezial Kaffee bereitet: Kaffee, Kakaopulver und Amarula. Dazu Nüsse und Cookies. Die private Tour hat uns 2000 N$ gekostet und war jeden Cent wert.
Um 10 Uhr waren wir zurück am Camp. Dort unterhalten wir uns mit unseren Nachbarn über die Geparden und über unser Schrottauto. Einer versteht was von Toyotas und will sich die Sache mit dem 4wheel drive mal anschauen. Vorher probiere ich es nochmal selber und tatsächlich, mit viel Gewalt geht der 2wd wieder rein. Wir müssen nicht mit KEA wegen eines Ersatzauto verhandeln, Erleichterung!
Mittags lauert das Krokodil am Wasserloch, sonst ist nicht viel los. Zurück am Campingplatz können wir zusehen, wie sich der Platz füllt. Montag ist Africa Day, das ist ein freier Tag und somit gibt es ein langes Wochenende. Am Schluss sind alle 30 Plätze belegt, meist mit mehreren Familien mit Kindern. Es ist damit unser lautester Platz bisher. Wir unterhalten uns nett mit unseren Nachbarn aus Südafrika, Lynette und Riaan aus der Gegend von Kapsatdt. Sie haben einen richtig guten Camper, Pickup mit Aufstelldach und haben schon viel von Afrika gesehen. Dann noch einmal ans Wasserloch, bis die Sonne untergeht. Wir machen ein großes Feuer, denn wir haben noch viel Holz übrig, das muss weg, heute ist unser letzter Campingtag. Es gibt die Reste aus dem Kühlschrank, Butternut-Kürbis, 2 Kartoffeln, 1 Zwiebel, 1 Paprika, alles in Alufolie gehüllt und in die Glut. Mit dem Rest Creme fraiche und Butter schmeckt das prima. Wir gehen ins Bett und lesen noch etwas, doch um 21 Uhr fallen uns trotz Halligalli rundherum die Augen zu und wir schlafen prima die letzte Nach in unserem Camper.

Erindi Elephant Camp
Luxus-Camping
Undichte Giraffe am Wasseloch
Trinken kann hier..
..gefährlich sein!
Flusspferd
Rosenpapagei
Rotbauchwürger
Gelbschnabel-Toko
Auf Safari: Eine Riesentrappe fliegt auf
Sah Anfangs gar nicht so schlimm aus..
Junges Nashorn
Krokodil beim Sonnenbad
Abend am Wasserloch
Zu Fuß auf Pirsch
zu einer Gepardenfamilie
Mama ganz entspannt
die Jungen müde
räkeln
mit der Schwester kabbeln
und gelegentlich den Liegeplatz wechseln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
28-29
Mount Etjo Safari Lodge
21° 1'30.56"
16°27'27.77"

Heute müssen wir nicht so bald aufstehen, denn wir haben es nicht weit. Nach dem Frühstück nutzen wir die Picknickbank und sortieren unsere Sachen aus dem Auto in die Reisetaschen. Dann teilen wir das Essen auf, was wir noch fürs Vesper mittags brauchen. Einen Teil, wie einen überzähligen 5 l Wasserkanister, Kaffee, Olivenöl und Klopapier können wir an Lynette und Riaan abgeben. Riaan besteht aber darauf, uns dafür eine Flasche Porcupine Ridge CabSauv zu geben. Wir tauschen noch unsere email Adressen aus. Falls wir mal nach Südafrika gehen, werden wir die Beiden bestimmt besuchen.
Dann packen wir vollends zusammen und fahren los, die Erindi Main Road nach Norden bis zum Kalkfeld Gate. Dann die D2414 durch schöne Landschaft mit Tafelbergen nach Norden, mit gemütlichen 60 km/h, denn es sind unzählige holprige trockene Fußbetten zu durchfahren. Schließlich erreichen wir die Abzweigung der D2483 nach Osten, von hier sinds nur noch 14 km bis zur Mount Etjo Safari Lodge, wo wir für die letzten 2 Nächte ein Zimmer haben. Dieses ist sehr schön und riesig und der Sanitärbereich ist nochmals größer als das Zimmer. Eine schöne Anlage mit Blick aufs Wasserloch, wo sich die Hippos tummeln. Zuerst setzen wir uns an den Rechner in der Lobby und schauen ins Internet.
Punkt 1: Weselsky sei Dank! Der Bahnstreik ist beendet! Dann steht dem letzten Abschnitt unserer Reise von Frankfurt nach Stuttgart nichts mehr im Wege.
Punkt 2: Sieht so aus, als ob die Abflugzeit unserer Maschine ½ Stunde früher ist, auch gut
Punkt 3: In Deutschland scheint es saukalt zu sein
Den Rest des Tages faulenzen und lesen wir auf dem Rasen vor dem Zimmer. Um 19 Uhr gibt’s Essen. Vorspeise: Fischmousse mit Lachs umfüllt, Hauptspeise: Buffet vom Grill; Gnufilet und Springbockkeule geschmort. Schmeckt beides gut, ist aber stark gewürzt. Beilagen: Maisbrei, Kartoffeln, Blumenkohl, Bohnen, Zuccini. Als Nachtisch Pavlova. Das Restaurant ist ein uriger Rundbau, Tische auf einem Abschnitt, gegenüber das Buffet auch der Grill, an dem der Koch werkelt. In der Mitte ist eine offene Feuerstelle, darüber in der Kuppel ein Loch als Rauchabzug. Nachdem die Menschen gefüttert sind, kommen die Löwen dran. Um 20 Uhr fahren wir ein Stück zu einer Art Bunker, der mit Sehschlitzen versehen ist. Auf der anderen Seite liegt ein Stück Giraffenhals, angekettet, damit die Löwen es nicht einfach davonschleifen. Dann wird das Tor aufgemacht und unter wildem Gebrüll stürzen sich 5 junge männliche Löwen auf das Stück und zerren wild daran herum. Man hat den Eindruck, dass es auch um Rangkämpfe geht, wer das beste Stück bekommt. Hier wird erst die Kraft deutlich, die in den Kerlen steckt. Das sind nicht die Katzen, wie sie sonst faul herumliegen. Ich muss mit Blitz fotografieren, aber die Löwen lassen sich nicht stören.

Sehr gut geschlafen und heute dürfen wir ausschlafen (bis um 7 Uhr). Dann gibt es ein gutes Frühstück.
Heute morgen machen wir eine Wanderung zu den Dinosaurierspuren. Wir fahren ein kurzes Stück, bis hinter den Campingplatz. Dann geht es auf einem steinigen Pfad den Hügel hinauf. Die Landschaft ist sehr schön und die gefährlichsten Tiere in der Umgebung sind Rinder. Auf einem Felsplateau sind die Dinosaurierspuren mit Steinkreisen markiert. Die ersten sind kaum zu erkennen, aber es gibt auch gut erkennbare Abdrücke der Füße von Saurichium Damarensis, 200 Mio Jahre alt. Zurück in der Lodge wird auf dem Rasen vor dem Zimmer im Liegestuhl gelesen. Um 15 Uhr geht es noch auf einen Game Drive. Wir haben ein Auto mit Guide für uns und fahren über das riesige Gelände auf der Suche nach Nashörnern. Dabei sehen wir auch viele uns neue Antilopenarten wie Wasserbock und Bleßbock, von letztem sogar ein rein weißer Albino. Schließlich, nach 1 ½ Stunden Fahrt stoßen wir auf 2 Breitmaulnashörner, Mutter mit 3 Jahre altem Jungen. Da diese Nashörner nicht aggressiv sind, lassen wir das Auto stehen und machen uns so leise wie möglich zu Fuß auf. Nashörner können schlecht sehen, aber ausgezeichnet hören. Schon das Klicken des Spiegels der Kamera läßt sie Reißaus nehmen.
Wir fahren weiter, teils quer durch den Busch, bis zu einem Wasserloch, wo wir weitere 5 Nashörner sehen, daneben Giraffen und viele Antilopen. Dann geht’s zurück. Die Sonne ist untergegangen. In der Dunkelheit (und trotz Sonnenbrille) erspäht unser Guide Eddi noch einen Elefantenbullen. Wir halten und der kommt drohend auf uns zu. Diesmal nehmen wir Reißaus. Um 18:15 Uhr sind wir zurück an der Lodge.
Das Abendessen war heute besonders lecker. Nach der Vorspeise: überbackenes Gemüse, gab es Oryx-Steak und Kudu-Kebap mit Pfeffersauce, alles ganz zart. Dazu Reis, Mais, Kartoffeln, Nachtisch Mousse au Chocolat.

Mount Etjo Safari Lodge
Riesiges Zimmer
und noch größerer Sanitärbereich
Das Restaurant
mit Feuerstelle
es gibt Springbock für die Menschen
und Giraffe für die Löwen
Auf abendlicher Fotosafari
Breitmaulnashörner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
30-31
Ondekadembra, Windhoek Airport, Rückflug
22°28'59.98"
17°24'36.98"

Lange geschlafen bis 6:30 Uhr. Nach dem werden Aufstehen noch unsere Sachen sortiert, was wir heute abend auf dem Flug anziehen usw. Dann frühstücken und um 8:30 Uhr sind wir auf der Strasse. 40 km auf der D2483 nach Osten auf Schotter, dann auf die B1 nach Süden. Heute ist viel weniger Verkehr als zu der Zeit, als wir hier das letzte Mal gefahren sind. Ich muss keinen einzigen LKW überholen. Um kurz von 11 Uhr kommen wir in die Außenbezirke von Windhoek. Hier ist eine riesige Baustelle, es wird eine Autobahn gebaut. Dann fahren wir tatsächlich noch 8 km auf fertiger Autobahn, bevor uns das Navi Richtung Stadt ausleitet.
Es geht sehr langsam am Kraftwerk vorbei durchs Industriegebiet. Da gäbe es bestimmt noch einen schnelleren Weg. Noch tanken, dann geht’s dem Navi nach, wieder aus der Stadt raus. Um kurz nach 12 Uhr sind wir bei KEA. Die Übernahmeprozedur beginnt. Ich lese aus meiner Mängelliste vor und immerhin wird alles notiert. Ein Elektrokabel mit Steckern an jedem Ende scheint hier normal zu sein, nur dass der Adapter nicht paßt, ist nicht in Ordnung. Ohne große Forderungen meinerseits, wird darauf verzichtet, den Steinschlag in der Frontscheibe zu berechnen und wir erhalten eine Rückvergütung von 800 N$ für die späte Auslieferung am 1. Tag. Das ist ok, hatte ich gar nicht damit gerechnet. Um 13:30 Uhr sind wir fertig und werden die 10 km nach Ondekadembra gefahren. Da werden wir nett empfangen und beziehen unser Tageszimmer. Das ist eigentlich eine Wohnung im alten Farmhaus von 1903: Riesiges Schlafzimmer, Wohnzimmer und Bad. Wir liegen am Pool und lesen unsere Krimis fertig. Um 15 Uhr gibt’s Kaffee und Kuchen.
Danach gehen wir noch eine Runde spazieren, dann duschen und packen. Um 18:45 Uhr kommt der Fahrer, und wir sind recht früh am Flughafen. Ist aber ganz gut so, denn jetzt ist die Schlange vor dem Condor Schalter noch kurz. Wir haben nur 1 Person vor uns. Dann durch die Sicherheitskontrolle: Peinlich, peinlich, ich habe ein Taschenmesser in Sonjas Rucksack vergessen. Da muss ich nochmals zurück und den Rucksack auch einchecken. Jetzt ist die Schlange vor dem Schalter viel länger. Ich stelle mich frech am Business-Class Schalter an, wo gerade keiner ist und so ist alles schnell erledigt. Der Flieger geht pünktlich, um kurz von 22 Uhr sind wir in der Luft. Dann gibt’s noch Essen. Das Rinderfilet ist leider so totgekocht und zäh, dass es sich mit den stumpfen Flugzeugmessern gar nicht schneiden läßt. So essen wir das Brot und Vorspeise und Nachtisch. Das reicht eigentlich. Dann um 24 Uhr nehmen wir eine Schlaftablette und sind schnell eingeschlafen. Als ich wieder aufwache, sind es weniger als 3 Stunden bis Frankfurt. Dort kommen wir pünktlich an, das Flugzeug parkt aber weit draußen im Frachtbereich. Die Fahrt mit dem Bus dauert ewig durch die Katakomben des Flughafens. Dann warten wir 45 Min auf unser Gepäck, das irgendwie fehlgeleitet wurde, seltsamerweise nur das der Businessclass und Premium Economy.
Der erste Zug nach Stuttgart ist da schon weg, wir warten auf den Nächsten. Da können wir uns noch eine Brezel gönnen. Der Zug ist sehr voll, wir bekommen gerade noch Platz auf 2 Klappsitzen.
In Stuttgart dann der lange Weg zur S-Bahn und mit der S6 nach Weil der Stadt. Unser Auto steht noch da und springt auch gleich an.
Um ca. 14 Uhr sind wir wieder Hause.

Am Pool von Ondekadembra
Der letzte Sonnenuntergang der Reise

 

 

 

 

 

 

 

 

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